Glossar
Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit
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S-Sätze
S-Sätze sind Sicherheitsratschläge. Sie sind in der EG-Grundrichtlinie festgelegt und müssen auf der Kennzeichnung von Gefahrstoffen genannt werden.
Sachkundige und Sachverständige
Auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit haben Sachkundige und Sachverständige die Aufgabe, bestimmte Einrichtungen, technische Arbeitsmittel und Geräte auf Einhaltung der Schutzvorschriften zu prüfen. Sie gehören laut Betriebssicherheitsverordnung zu den Befähigten Personen. (...)
Salpetersäure
Chemische Formel: HNO~3. Salpetersäure ist eine mit Wasser mischbare, zunächst farblose, unter Lichteinwirkung gelb-rotbraune, stark ätzende Flüssigkeit, aus der stechend riechende Stickoxide entweichen. Für Gebinde besteht Berstgefahr durch Druckanstieg infolge fortschreitenden Selbstzerfalls der Säure. Salpetersäure ist ein sehr starkes Oxidationsmittel und reagiert unter Bildung giftiger nitroser Gase. Bei Berührung mit brennbaren Stoffen besteht Feuergefahr. Salpetersäure kann Nitrate oder Polynitrate bilden, die explosiv sein können. Sie hat brandfördernde Wirkung bei Konzentrationen über 70 %.
Salpetersäure wird verwendet zur Herstellung von Düngemitteln, Explosivstoffen, Lacken und Farbstoffen sowie allgemein in der chemischen und pharmazeutischen Industrie.
Sanierung von Altlasten
Bei der Altlastensanierung geht es üblicherweise um die Beseitigung von Gefahrstoffen oder biologischen Arbeitsstoffen aus Standorten, baulichen Anlagen, Gegenständen, Boden, Wasser und Luft (kontaminierte Bereiche). In diesem Sinne handelt es sich um Bauarbeiten.
Sanitäre Einrichtungen
Zu den sanitären Einrichtungen in den Betrieben zählen Waschräume, Waschgelegenheiten (z. B. Waschbecken, Duschen) und Toiletten.
Sauerstoff
Chemische Formel: O~2. Sauerstoff ist etwas schwerer als Luft und kann bei Berührung mit organischen Stoffen explosionsartig reagieren. Es ist farb- und geruchlos. Sauerstoff ist nicht brennbar, ermöglicht und fördert aber die Verbrennung. Die meisten Oxidationsprozesse verlaufen sehr langsam und ohne Feuererscheinung (z. B. Atmung, Fäulnis, Vermodern des Holzes oder Rosten des Eisens). Die atmosphärische Luft enthält 21 Vol.-% Sauerstoff. Jeder Verbrennungsvorgang läuft bei Sauerstoffanreicherung schneller, heißer und heller ab. Sauerstoff kann eine Selbstentzündung von Öl, Fett oder damit verunreinigten Textilien bewirken. Die Umsetzung von Sauerstoff und Wasserstoff zu Wasser verläuft explosionsartig: Knallgasreaktion.
Sauerstoff wird verwendet als Atemgas in der Medizin, Luft- und Raumfahrt, für Verbrennungsprozesse und als Oxidationsmittel. Industriell eingesetzt wird Sauerstoff hauptsächlich in der Metallurgie bei der Roheisen- und Stahlherstellung sowie bei der Kupfer-Raffination, in chemischen Prozessen, z. B. bei der Olefin-Oxidation (Ethylenoxid), bei der partiellen Oxidation von Kohle und Schweröl zur Wasserstoff- und Synthesegaserzeugung, bei der Erzeugung von Schwefel- und Salpetersäure, von Acetylen, Acetaldehyd, Essigsäure, Vinylacetat und Chlor; außerdem in der Autogentechnik beim Schweißen, Schneiden, Flammstrahlen, beim thermischen Trennen (z. B. von Beton), in der Raketentechnik, beim Schmelzen in der Glasindustrie, bei der Aufbereitung von Trink- und Abwasser und für die Ozonerzeugung. Weitere bedeutende Einsatzgebiete sind die Messtechnik, die Halbleitertechnik und biologische Prozesse.
Scheren
Scheren sind Einrichtungen mit zwei aneinander vorbeischerenden Schneidkanten. Zumindest eine der beiden Schneidkanten ist beweglich. Die hauptsächlich verwendeten Scheren sind: Handhebelscheren, Schlagscheren, Rundscheren (Kreis- und Rollenscheren) und Tafelscheren.
Für die sichere Bereitstellung und Benutzung von Scheren hat der Unternehmer die notwendigen Maßnahmen im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln. Zur Bekämpfung von Lärm bieten sich technische Maßnahmen an, z. B. die Auskleidung der Schurren oder der Einsatz von Rutschen, die die Fallhöhe des Schnittguts verringern.
Schienenbahnen
Schienenbahnen sind Transportsysteme, deren Fahrzeuge in fester Spur laufen. Hierzu zählen insbesondere Eisenbahnen, Straßenbahnen und Materialbahnen.
Zur Verhütung von Unfällen muss der Unternehmer Betriebsanweisungen erstellen und den Beschäftigten bekannt geben. Der Umfang der Unterweisung richtet sich nach den Gefahren, die von dem Bahnbetrieb ausgehen.
Beschäftigte, die bei Eisenbahnen und Straßenbahnen selbstständig Fahrzeugbewegungen durchführen oder sichern, müssen mindestens 18 Jahre alt, zuverlässig, ausgebildet und für die Tätigkeit tauglich sein. Triebfahrzeuge von Materialbahnen darf nur führen, wer vom Unternehmer unterwiesen und beauftragt ist. Für den Bereich der Eisenbahnen sind die Tauglichkeitsanforderungen in den Betriebsordnungen EBO, ESBO und EBOA festgelegt; für den Bereich Straßenbahnen in den Richtlinien des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV). Die untersuchenden Ärzte erhalten allgemeine Anhaltspunkte durch die Berufsgenossenschaftlichen Grundsätze für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen G 25 "Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten".
Schleifen
Schleifen ist ein Verfahren der spanenden Formung zur Erzeugung von Oberflächen mit großer Maßgenauigkeit und hoher Oberflächengüte. Man unterscheidet ortsfeste und ortsveränderliche Schleifmaschinen bzw. Trennschleifmaschinen (Abbildung). Ortsfeste Maschinen sind an ihren Aufstellungsort gebunden, ortsveränderliche Maschinen werden während des Schleifens mit der Hand geführt.
Schornsteinfegerarbeiten
Nach der Begriffsbestimmung der UVV "Bauarbeiten" dienen Schornsteinfegerarbeiten der Instandhaltung baulicher Anlagen.
Schülerunfallversicherung
Seit 1.4.1971 sind Schüler in Schulen, Studenten sowie Kinder in Kindergärten wie Arbeitnehmer kraft Gesetzes unfallversichert. Seit 1.1.1997 sind auch Kinder in Kindertageseinrichtungen (Krippen, Tagesstätten und Horten) gesetzlich unfallversichert. Eltern müssen keinen Beitrag für die gesetzliche Unfallversicherung zahlen . Das zwischen Unternehmer und Versicherten bestehende Haftungsprivileg gilt auch für Schüler untereinander. Versichert ist auch der Weg zur Einrichtung und wieder nach Hause.
Schulung
Der Begriff Schulung bezeichnet (ähnlich wie Unterweisung) eine besondere Form beruflicher Fortbildung. Wie jede andere Maßnahme beruflicher Fortbildung dient auch sie dazu, berufsbezogene Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und neuen Entwicklungen und Anforderungen des Arbeitsplatzes anzupassen. Häufig sollen den Beschäftigten durch Schulungsmaßnahmen auch betriebliche Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet werden.
Schussapparate
Tragbare und nicht tragbare Geräte, aus denen durch Munition angetriebene feste Körper begrenzt oder ganz austreten, bezeichnet man als Schussapparate.
Schutzalterbestimmungen
In zahlreichen Arbeitsschutzverordnungen und Unfallverhütungsvorschriften sind Schutzalterbestimmungen enthalten, die ein Mindestalter für Beschäftigte festlegen. Sie besagen zumeist, dass Jugendliche unter 18 Jahren mit bestimmten Arbeiten nicht beschäftigt werden dürfen. Jugendliche über 16 Jahre dürfen jedoch z. T. solche Arbeiten verrichten, wenn dies für ihre Berufsausbildung erforderlich ist und sie unter der Aufsicht eines Fachkundigen stehen. Andererseits ist das Mindestalter beim Umgang und Verkehr mit explosionsgefährlichen Stoffen sowie beim Einsatz als Sicherungsposten bei Arbeiten im Bereich von Gleisen, für die die Deutsche Bahn zuständig ist, auf 21 Jahre hinaufgesetzt.
Schutzeinrichtungen
Sicherheitsbauteile, die zur Abwehr von Gefahren an Maschinen, anderen Arbeitsmitteln und baulichen Einrichtungen angebracht sind, werden Schutzeinrichtungen oder Schutzvorrichtungen genannt (Abbildung). Solche Gefahren können durch Erreichen von Gefahrstellen (z. B. sich bewegende Maschinenteile) entstehen oder von Gefahrquellen (z. B. wegfliegende Werkzeug-/Werkstückteile) ausgehen. Schutzeinrichtungen müssen eingesetzt werden, wenn Gefahrstellen oder Gefahrquellen nicht vermieden werden können. Sie sollen Personen wirksam vor Verletzungen schützen. Schutzsysteme sind Kombinationen aus Schutzeinrichtungen, die mechanisch, elektrisch, elektronisch oder mittels programmierbarer elektronischer Einrichtungen gekoppelt sind.
Schutzkleidung
Schutzkleidung soll als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) den Rumpf sowie Arme und Beine vor schädigenden Einwirkungen schützen, z. B. mechanischen und thermischen, aber auch gegen Erfasstwerden durch bewegte Teile sowie gegen Nässe, Wind, Stäube, Gase, elektrische Energie, heiße Dämpfe, Flammen, Funken, feuerflüssige Massen, Mikroorganismen, radioaktive Stoffe, Strahlung und Gefährdung durch Fahrzeugverkehr. Das Gebotszeichen (Abbildung) "Schutzkleidung benutzen" weist auf die Gefährdungen sowie die Tragepflicht der PSA hin.
Schutznetze
Schutznetze sind Netze, die dazu dienen, Personen oder Gegenstände vor dem Absturz zu bewahren (Haltenetze) oder bei einem Absturz sicher, d. h. ohne größere Verletzungsgefahr, aufzufangen (Schutznetze (Abbildung)). Auflegenetze sind Netze mit einer Maschenweite von höchstens 20 mm. In Verbindung mit Halte- und Schutznetzen sollen sie das Hindurchfallen größerer Gegenstände verhindern.
Schutztrennung und Schutzkleinspannung
Die Benutzung elektrischer Betriebsmittel in leitfähiger Umgebung, bei begrenzter Raumgröße oder bei arbeitsbedingter Zwangshaltung kann für die beschäftigten Personen mit einer erhöhten elektrischen Gefährdung verbunden sein. Erhöhte elektrische Gefährdung liegt immer dann vor, wenn elektrische Anlagen und Betriebsmittel in leitfähigen Bereichen mit begrenzter Bewegungsfreiheit betrieben werden. Beispiele für solche Tätigkeiten sind
- Arbeiten in kleinen Kesseln, Tanks usw.
- Reparaturarbeiten und Montage in engen Bereichen
- Arbeiten in Bohrungen und Rohrleitungen.
Schwefelkohlenstoff (Kohlendisulfid)
Chemische Formel: CS~2. Synonyme: Schwefelalkohol, Carbondisulfid, Kohlenstoffsupersulfid, Kohlenstoffdisulfid. Schwefelkohlenstoff ist in reinem Zustand eine farblose, sonst gelbliche, brennbare Flüssigkeit von widerwärtigem Geruch (wie fauler Rettich), leicht flüchtig, mit Wasser nicht mischbar und schwerer als Wasser. Er lässt sich daher unter Wasser aufbewahren, wodurch ein schnelles Verdampfen verhindert wird. Schwefelkohlenstoff findet Verwendung als Lösemittel, zur Extraktion, zur Schädlingsbekämpfung und in der Kunstseiden- und Zellwollindustrie.
Schwefelwasserstoff
Chemische Formel: H~2S. Synonyme: Monosulfan, Dihydrogensulfid, Schwefelwasserstoffsäure, Wasserstoffsulfid. Schwefelwasserstoff ist ein wasserlösliches, farbloses, nach faulen Eiern riechendes, unter Druck verflüssigtes Gas. Es ist sehr leicht entzündlich und bildet mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch. Bei Bränden entsteht giftiges Schwefeldioxid.
Schwefelwasserstoff tritt bei der Produktion und Aufbereitung von sauren Erdgasen und bei der Gewinnung von Erdöl und Erdgas auf. Es dient zur Schwefelgewinnung sowie zur Herstellung von Natriumhydrogensulfid, Natriumsulfid und organischen Schwefelverbindungen wie Thiophenen und Thiolen. Schwefelwasserstoff tritt als Komponente im Faulgas und Sumpfgas von abwassertechnischen Anlagen (Kanalisation) sowie auf Deponien auf.
Schweißen und Schneiden
Schweißen ist ein Verfahren zum Verbinden metallischer Werkstoffe durch Wärme oder Druck und Wärme. Beim Schneiden werden Werkstoffe thermisch getrennt.
Die am häufigsten angewandten Schweißverfahren sind das Autogen- und das Lichtbogenschweißverfahren. Bei beiden Verfahren handelt es sich um Schmelzschweißverfahren. Beim Autogenschweißen wird Sauerstoff mit einem Brenngas (z. B. Acetylen, Wasserstoff, Propan) als Flamme zum Schmelzen verwendet. Beim Lichtbogenschweißen dient der Lichtbogen als Wärmequelle zum Abschmelzen der Elektrode bzw. des Drahtes.
Schwerbehindertenvertretung
Die Schwerbehindertenvertretung ist die gewählte Interessenvertretung schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter Beschäftigter.
Seitenschutz
Der Seitenschutz ist eine feste Einrichtung, die an Absturzkanten angebracht wird und den Zweck hat, Personen und/oder Gegenstände gegen Absturz zu sichern. Er wird z. B. bei Montage- und Bauarbeiten oder an Arbeitsböden von Gerüsten an Stelle von Geländern als Absturzsicherung gefordert. Der Seitenschutz (Abbildung) besteht aus Geländer- und Zwischenholm sowie einem Bordbrett.
Selbstentzündung
Von Selbstentzündung spricht man, wenn sich ein Stoff bei gewöhnlicher Temperatur ohne Zündquelle oder Wärmezufuhr an der Luft selbst entzündet. Ursache dafür ist ein Oxidationsvorgang. Dieser kann, je nach Art und Zustand des Stoffs, rasch oder allmählich verlaufen.
Selbststeuernde Arbeitsgruppen/Teams
In starkem Umfang werden heute betriebliche Aufgaben in Arbeitsgruppen/Teams erledigt. Eine besondere Form stellen selbststeuernde Arbeitsgruppen/Teams dar. Hierunter versteht man das Zusammenwirken mehrerer Mitarbeiter zur gemeinsamen Erledigung der täglichen Arbeitsaufgaben und - in begrenztem Umfang - auch indirekter Aufgaben.
Sexismus am Arbeitsplatz
Unter "Sexismus" wird jede Art der Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen auf Grund ihres Geschlechts verstanden. Der Begriff wird erst in neuerer Zeit im Zusammenhang mit Fragen des Arbeitsschutzes gebraucht. Die Begriffe "Sexismus" und "Diskriminierung auf Grund des Geschlechts" können synonym verwendet werden.
Sicherheit
Sicherheit ist ein Zustand oder eine Situation im Ergebnis einer Risikobeurteilung, in der ein Gesundheitsschaden mit hinreichender Wahrscheinlichkeit nicht eintritt. (...)
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung
Unfallverhütungsvorschriften, Verordnungen und andere Bestimmungen fordern, dass auf Gefahren, Verbote und Gebote sowie auf Rettungseinrichtungen am Arbeitsplatz deutlich erkennbar hingewiesen wird. Diesem Zweck dienen die Sicherheits- und Gesundheitsschutzzeichen. Hierzu zählen Warnzeichen (Abbildung), Verbotszeichen (Abbildung), Gebotszeichen (Abbildung), Rettungszeichen (Abbildung) und Brandschutzzeichen (Abbildung) sowie Hinweiszeichen.
Sicherheits-Certifikat-Contraktoren (SCC) / Sicherheits-Certifikat-Personaldienstleister (SCP)
Das SCC- bzw. SCP-System beschreibt ein allgemeines Verfahren zur Zertifizierung eines Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutz-Managementsystems (SGU). Es ist demnach kein Leitfaden für ein Managementsystem im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Fragenkatalog im Rahmen eines Auditierungssystems, dem jedoch ein entsprechender Managementsystemansatz zu Grunde liegt. SCC ist das in Deutschland am weitesten verbreitete Arbeitsschutzmanagementsystem.
Sicherheitsbeauftragte
Sicherheitsbeauftragte sind Beschäftigte, die den Unternehmer bei der Durchführung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit unterstützen. Insbesondere sollen sie die Arbeitsplätze und das Arbeitsumfeld beobachten, ob die vorgeschriebenen Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten werden. Sicherheitsbeauftragte sind ehrenamtlich tätig. Sie haben keine Weisungsbefugnis oder Aufsichtsfunktion; sie sollen kollegial auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einwirken. Sie tragen auch keine größere Verantwortung als andere Beschäftigte im Betrieb.
Sicherheitsbeleuchtung
Die Sicherheitsbeleuchtung ist eine Notbeleuchtung. Sie soll bei Ausfall der normalen Beleuchtung dafür sorgen, dass in Arbeitsräumen - insbesondere an Arbeitsplätzen mit besonderen Gefahren - und auf Rettungswegen eine allgemeine Orientierung möglich ist und keine Unfälle passieren.
Sicherheitsbericht
Fällt ein Betriebsbereich unter die erweiterten Pflichten der Störfallverordnung, muss der Betreiber einen Sicherheitsbericht erstellen.
Der Sicherheitsbericht ist eine Dokumentation, in der alle für die Sicherheit der Anlage(n) und ihres Betriebes bedeutsamen Umstände zusammengefasst und bewertet werden. Dabei ist der gesamte Betriebsbereich zu betrachten. Im Anhang II der Störfallverordnung, der die Mindestangaben auflistet, wird eine Gliederung vorgegeben.
Sicherheitsgeschirre
Sicherheitsgeschirre sind Persönliche Schutzausrüstungen, die bei Arbeiten, bei denen Absturzgefahr besteht und für die ein weitergehender Schutz nicht möglich oder unzweckmäßig ist, verwendet werden müssen. Mit ihnen werden Personen so an einer Anschlageinrichtung befestigt, dass sie je nach Länge des Seiles am Absturz gehindert oder vor tieferem Absturz bewahrt werden.
Sicherheitsgeschirre bestehen aus einem Auffanggurt und zusätzlichen Bestandteilen, z. B. Seil mit Falldämpfer, Seilkürzer, Höhensicherungsgerät (Abbildung).
Sicherheitskurzgespräche
Sicherheitskurzgespräche (Abbildung) stellen wie moderierte Sicherheitsbesprechungen eine dialogorientierte Form der Sicherheitsunterweisung dar. Sie ersetzen nicht die Unterweisungen, sondern ergänzen diese. Unter Anleitung des direkten Vorgesetzten untersuchen hier Mitarbeiter den eigenen Arbeitsbereich auf mögliche Gefahren, Gesundheitsbeeinträchtigungen, notwendige Verhaltensweisen zur Vermeidung von Risiken, Störungen sowie Verschwendung und benennen erste Ideen für mögliche Verbesserungen insbesondere im Verhaltensbereich. Sicherheitsregeln werden vereinbart.
Sicherheitstechnische Dienste
Sicherheitstechnische Dienste sind sowohl in Form eines oder mehrerer stationärer Zentren als auch mobil eingerichtet. Sie bedürfen keinerlei öffentlicher Genehmigung. Es gibt aber ein freiwilliges Prüfverfahren für solche Dienste, um deren Qualifikation nachzuweisen. Die Trägerschaft und die Rechtsform solcher sicherheitstechnischer Dienste sind im Gesetz nicht geregelt. (...)
Sicherheitstechnische und betriebsärztliche Qualitätssicherung
Zur Steigerung der Qualität der betriebsärztlichen und sicherheitstechnischen Betreuung wurden spezielle Grundforderungen erhoben und durch den Verordnungsgeber publiziert. (...)
Sicherheitstraining
Sicherheitstrainings dienen dazu, die für die sichere Erledigung einer (komplexen) Arbeitsaufgabe erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten, Verhaltensweisen und Handlungsabläufe zu vermitteln und einzuüben. Im Unterschied zur Unterweisung werden bei Trainings meist Lernziele und Verhaltensweisen mit höherem Komplexitätsgrad angestrebt. Trainings sind u. a. deshalb von großer Bedeutung, weil sich die Anforderungen der Arbeitswelt rasch ändern (neue Technologien, Arbeits- und Sozialformen) und eine ständige Weiterqualifikation der Beschäftigten erfordern.
Sicherheitszirkel
Sicherheitszirkel, auch Sicherheitsgruppen oder Safety Teams genannt, sind eine spezielle Form der bekannten und bewährten problemlösungsorientierten Kleingruppenarbeit (Teamarbeit, Gruppenarbeit).
Sick-Building-Syndrom
Das Sick-Building-Syndrom (SBS) ist eine Bezeichnung für gesundheitliche Beschwerden an Arbeitsplätzen in Innenräumen. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die Ursachen für die Beschwerden in Einflüssen des Gebäudes vermutet werden. Das SBS setzt sich aus einer Reihe verschiedener Behaglichkeits- und Befindlichkeitsstörungen zusammen, die in modernen, insbesondere klimatisierten Gebäuden auftreten können (Klimaanlagen-Syndrom). Symptome sind Schleimhautbeschwerden, Brennen und Trockenheit der Augen, Neigung zu Erkältungskrankheiten, rheumatische Beschwerden, Kopfschmerzen, rasche Ermüdung oder Benommenheit. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Befindlichkeitsstörungen regelmäßig stärker ausgeprägt sind, wenn die Lüftungsanlagen nach einer Pause (z. B. über das Wochenende) wieder eingeschaltet werden. Kennzeichnend für das SBS ist auch, dass die Beschwerden beim Verlassen des Gebäudes verschwinden.
Silos
Silos sind fest installierte bzw. mit oder auf Fahrzeugen bewegliche Einrichtungen und Behälter zur Lagerung von Füllgut/Schüttgut.
Sitzgelegenheiten
Sitzgelegenheiten sollen bei Arbeiten, die ganz oder teilweise im Sitzen verrichtet werden können, die Arbeit erleichtern. Als Sitzgelegenheiten kommen in erster Linie Stühle in Betracht. Sind auf Grund des Arbeitsablaufs oder der Arbeitseinrichtungen andere Formen von Sitzgelegenheiten üblich oder erforderlich (z. B. Hochstühle mit Fußstützen, Hocker, Stehsitze, Stehhilfen), so sind diese ebenso als geeignet anzusehen.
Die Sitzgelegenheiten sollten möglichst eine Rückenlehne haben. Die Sitzfläche muss glatt sein und über eine Sitztiefe von 38 bis 44 cm verfügen. Beim Sitzen müssen die Füße Kontakt mit dem Fußboden oder einer Fußauflage haben. Sitzgelegenheiten müssen kippsicher sein. Stühle mit Rollen müssen gegen unbeabsichtigtes Wegrollen gesichert sein.
Software-Ergonomie
Innerhalb der Arbeitswissenschaft beschäftigt sich die Software-Ergonomie mit der Fragestellung, wie interaktive Produkte (z. B. PC-Software, aber auch Bedienpulte softwaregesteuerter Maschinen) optimal an die physischen und psychischen Eigenschaften und Fähigkeiten des Menschen angepasst werden können. Dabei stützt sich die Software-Ergonomie auf Erkenntnisse der Kognitionspsychologie (Denk- und Wahrnehmungsprozesse), der Arbeitsphysiologie und der Arbeitspsychologie.
Sozialgesetzbuch IX
Das Sozialgesetzbuch (SGB) IX umfasst alle gesetzlichen Regelungen zur Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen.
Spannung, Arbeiten unter
An unter Spannung stehenden aktiven Teilen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel darf nicht gearbeitet werden. Vor Beginn der Arbeiten muss deshalb der spannungsfreie Zustand entsprechend den fünf Sicherheitsregeln (Abbildung) hergestellt und für die Dauer der Arbeiten sichergestellt werden. Arbeiten unter Spannung sind nur in besonders geregelten Fällen erlaubt, wenn durch die Art der Anlage eine Gefährdung durch Durchströmung oder durch Lichtbogenbildung ausgeschlossen ist (z. B. bei höchstens 50 V Wechselspannung) oder wenn aus zwingenden Gründen der spannungsfreie Zustand nicht hergestellt werden kann.
Spannungsprüfer
Spannungsprüfer sind Nachweisgeräte für elektrische Spannungen. Sie sind mit einer metallischen Tastspitze und einem isolierten Griffteil ausgestattet. Beim Anlegen der Metallspitze an elektrische Leitungen (aktive Teile) wird vorhandene Spannung oder Spannungsfreiheit festgestellt. Es gibt einpolige und zweipolige Spannungsprüfer.
Spanplattenanlagen
Spanplattenanlagen dienen der Herstellung von Spanplatten, Span- und Faserformteilen sowie Faserplatten aus Holz. Einzelne Anlagenteile sind z. B. Zerspaner und Zerhacker, Nassspansilos, Spanaufbereitung, Trockner, Sichter, Mühlen, Trockenspansilos, Streustationen und Dosierkästen, Pressen, Besäum- und Aufteilsägen, Schleifstraßen, Fördereinrichtungen, Zyklone und filternde Abscheider.
Spielgeräte
Spielgeräte sind mechanische Spieleinrichtungen aus Holz oder Metall für Kinder auf Spielplätzen. Beispiele sind statische Geräte wie Reckstange, Klettergerüst, Sandkasten, Rutsche, aber auch bewegliche wie Schaukel, Wippe, Karussell, Drehscheibe.
Sporthallen
Sporthallen sind geschlossene Bauwerke zur Ausübung verschiedener Sportarten. Nach den Bauvorschriften der Länder werden bestimmte Norm- oder Mindestmaße vorgeschrieben oder empfohlen. Ein Sportunfall während des Schulunterrichts ist im rechtlichen Sinne ein Arbeitsunfall.
Sprengarbeiten
Sprengarbeiten sind alle im Zusammenhang mit Sprengungen stehenden Arbeiten wie z. B. das Bohren, Laden und Besetzen der Bohrlöcher mit Sprengstoffen, das Anbringen der Zünd- oder Sprengschnur, das Zünden der Ladung, aber auch Arbeiten wie das Befördern, Aufbewahren und Lagern der Sprengstoffe und die Sicherung des Bereiches, in dem Sprengungen durchgeführt werden.
Die Unfallverhütungsvorschrift "Sprengarbeiten" gilt für das Verwenden von Sprengstoffen, Zündmitteln und Zubehör bei Sprengarbeiten
- zum Gewinnen, Lösen oder Zerkleinern von Gesteinen, anderen Stoffen oder Gegenständen, von heißen Massen und Eis auf Gewässern
- zum Niederlegen oder Zerkleinern von Bauwerken oder Bauwerksteilen
- unter Tage
- zum Beseitigen von Lawinengefahr
- für geologische und geophysikalische Untersuchungen.
Sprengstoffe
Bei Sprengstoffen (Abbildung)handelt es sich um feste, flüssige oder gelatinöse explosionsfähige Substanzen oder Substanzgemische, die für Sprengarbeiten bestimmt sind oder als Bestandteil von Munition Verwendung finden, z. B. als Spreng- oder Treibladung. Gebräuchlich sind gelatinöse oder pulverförmige Sprengstoffe, Sprengschlämme (Slurries) und Sprengpulver (Schwarzpulver).
Spritzgeräte
Spritzgeräte (Flüssigkeitsstrahler) sind mit Düsen oder anderen geschwindigkeitserhöhenden Öffnungen versehene Geräte, Einrichtungen oder Anlagen, die Flüssigkeiten, auch mit Beimengungen, im freien Strahl austreten lassen.
Spritzgießmaschinen
Spritzgießmaschinen sind Maschinen zur Herstellung von Formteilen aus Thermoplasten, Duroplasten, thermoplastischen Elastomeren oder Kautschuk. Dabei wird plastifizierte Formmasse durch eine Düse in ein Werkzeug mit einem Hohlraum eingespritzt, in dem das Formteil seine Gestalt erhält. Die Ausgangsstoffe liegen meist als Granulat vor, mitunter werden aber auch pulverförmige Kunststoffe verarbeitet.
Die wichtigsten Baugruppen einer Spritzgießmaschine sind Schließeinheit und Spritzeinheit; beide sind auf ein Maschinenbett montiert. In der Spritzeinheit wird die Formmasse zunächst gefördert, erwärmt, gemischt und plastifiziert und dann dosiert in das Werkzeug gespritzt. Bei den üblichen Schneckenspritzgießmaschinen übernimmt die Schnecke diese Funktionen. Der gesamte Zyklus gliedert sich wie folgt:
1. Zu Beginn des Dosierens rotiert die Schnecke und fördert plastifizierte Formmasse in den Sammelraum vor der Düse; die Schnecke schiebt sich nach hinten.
2. Nach dem Dosieren wird die Drehbewegung der Schnecke abgeschaltet.
3. Das Werkzeug wird geschlossen.
4. Die Spritzeinheit wird nach vorne geschoben und die Schnecke drückt die heiße plastifizierte Masse durch die Düse in das Werkzeug.
5. Das Formteil kühlt im Werkzeug ab.
6. Während der Abkühlphase wird die Spritzeinheit zurückgezogen und beginnt wieder mit dem Dosieren in Schritt 1.
7. Das Werkzeug wird geöffnet und das fertige Formteil fällt aus der Form bzw. wird herausgenommen oder ausgeworfen; inzwischen ist Schritt 2. wieder erreicht.
8. Die Steuerung erfolgt entweder vollautomatisch oder halbautomatisch (d. h. jeder neue Spritzvorgang bedarf eines neuen Impulses) oder auch von Hand.
Staatlicher Arbeitsschutz
Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit wird im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland jedem staatlich garantiert (Art. 2). Damit haben auch alle Beschäftigten bei ihrer Arbeit Anspruch auf dieses Grundrecht. Der Staat sorgt für die Einhaltung dieses Grundrechts auf Arbeitsschutz durch Erlass von Vorschriften und deren Kontrolle.
Zum Arbeitsschutz im weitesten Sinn gehören sicherheitstechnische, organisatorische, arbeitsmedizinische, arbeitshygienische und betriebspsychologische Maßnahmen sowie der Arbeitszeitschutz, der Kinder- und Jugendarbeitsschutz, der Mutterschutz und der Lohnschutz (sozialer Arbeitsschutz).
Stahlbaumontage
Arbeiten in der Stahlbaumontage umfassen das Errichten, Erweitern, Instandsetzen und Ändern baulicher Anlagen aus Stahl und Leichtmetall.
Stäube
Die Bezeichnung Stäube steht für Verteilungen fester Stoffe in der Luft, die durch mechanische Prozesse entstanden sind. Stäube gehören zusammen mit Rauchen und Nebeln zu den Aerosolen. Sie sind unerwünschte Begleiter vieler technischer Operationen, z. B. Mahlen, Sieben, Fördern und Abfüllen fester Materialien sowie Sägen, Bohren.
Stehleitern
Bei der Verwendung von Stehleitern ist u. a. Folgendes zu beachten: Erforderlich ist eine fest angebrachte Spreizsicherung gegen das Auseinandergleiten der Leiterschenkel, z. B. durch an beiden Seiten der Schenkel befestigte und nicht aushängbare Ketten, Gurte oder Gelenke. (...)
Steigeisengänge
Anstelle von Steigleitern werden gelegentlich Steigeisengänge verwendet. Auf deren einwandfreie Befestigung ist besonders zu achten. (...)
Steigleitern
Ortsfest angebrachte Steigleitern müssen den Anforderungen der UVV "Leitern und Tritte" entsprechen. Ortsfeste Zugänge zu maschinellen Anlagen müssen DIN EN ISO 14122 entsprechen, für Schächte gilt DIN EN 14396. (...)
Stetigförderer
Stetigförderer sind mechanische oder pneumatische Fördereinrichtungen. Das Fördergut bewegt sich auf einem festgelegten Förderweg von der Aufgabe- zur Abgabestelle stetig, mit wechselnder Geschwindigkeit oder im Takt. Je nach Fördergut und Transportaufgabe gibt es verschiedene Bauarten. Stetigförderer können sowohl selbstständige Einrichtungen als auch Bestandteile von Maschinen oder Anlagen sein. Häufig eingesetzte Stetigförderer sind z. B. Band-, Gliederband- und Kettenförderer, Becherwerke, Kreisförderer, Sackförderer, Schaukel- und Umlaufförderer, Förderschnecken, Rollenbahnen, pneumatische Förderer.
Stolperstellen
Unvermutete Höhenunterschiede von mehr als 4 mm auf begehbaren Flächen sind im Allgemeinen Stolperstellen. Solche Gefahrstellen können z. B. bei Fliesen, Türschwellen, Türmatten, Kabeln oder Kabelkanälen und Teppichansätzen auftreten. Viele zum Teil schwere Unfälle werden durch solche Stolperstellen verursacht. Deswegen dürfen die Fußböden in Arbeits- und Verkehrsbereichen keine Stolperstellen sowie andere Unebenheiten, Löcher oder gefährliche Schrägen aufweisen.
Störfall
Ein Störfall bezeichnet ein Ereignis,
- das sich aus einer Störung des bestimmungsgemäßen Betriebes in einem Betriebsbereich oder einer Anlage ergibt
- das unmittelbar oder später zu einer ernsten Gefahr oder zu Sachschäden von mindestens 2 Millionen Euro innerhalb (500.000 Euro außerhalb) des Betriebsbereichs führt
- bei dem ein - im Anhang I der Verordnung aufgeführter - gefährlicher Stoff beteiligt ist.
Strahlarbeiten
Strahlen ist ein Fertigungsverfahren, bei dem Strahlmittel (als Werkzeug) in Strahlgeräten, -maschinen oder -anlagen beschleunigt (z. B. mit Druckluft, mit Wasser, durch Schleuderräder) und mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche des Strahlgutes (Werkstück) gebracht wird. Man unterscheidet:
- Reinigungsstrahlen (Werkstück wird gereinigt)
- Veredelungsstrahlen (Oberfläche des Werkstücks wird verändert)
- Strahlspanen (Werkstück wird durch Zerspanen verändert)
- Verfestigungsstrahlen (Festigkeit der Oberfläche des Werkstücks wird verändert)
- Umformstrahlen (Werkstück wird durch Umformen verändert).
Strahlung
Unter Strahlung versteht man den freien Energietransport im Raum. Man unterscheidet zwischen Wellen- und Teilchenstrahlung. Bei einer Wellenstrahlung erfolgt die Ausbreitung durch elektromagnetische Felder. Eine Teilchenstrahlung wie etwa die radioaktive Beta- oder Alpha-Strahlung besteht aus schnell bewegten Teilchen, z. B. Elektronen und Ionen. Zur Beschreibung von durch elektromagnetische Wellenstrahlung erzeugten Feldern dienen die elektrische und die magnetische Feldstärke sowie die Leistungsflussdichte/Energie der Strahlung.
Straßenbauarbeiten
An jeder Berührungsstelle von Straßenbau und öffentlichem Verkehr sind Sicherungsmaßnahmen zu treffen, um Beschäftigte vor dem Verkehr und Verkehrsteilnehmer vor den Gefahren der Baustelle zu schützen. (...)
Straßenreinigung
Zur Straßenreinigung gehören neben dem Säubern der dem öffentlichen Straßenverkehr dienenden Fahrbahnen, Rad- und Gehwege auch der verkehrssichere Erhalt dieser Verkehrswege, jedoch nicht Straßenbauarbeiten. Das Reinigen der Straßen kann dabei von Hand, z. B. mit Besen, Schaufel und Handkarre, oder mit Kehrfahrzeugen erfolgen. Arbeiten der Straßenreinigung fallen regelmäßig, bei jeder Jahreszeit und unterschiedlichen Witterungsverhältnissen an.
Stress
Stress liegt vor (Lazarus, 1966), wenn bestimmte Reize eine Bedrohung auslösen. Dabei muss es dem Individuum möglich sein, kognitiv den Reiz oder ein Zeichen als Bedrohungsauslöser zu erkennen. Die von Reizen ausgelöste Bedrohung aktiviert Maßnahmen zu ihrer Bewältigung.
Alltagssprachlich wird mit dem Begriff Stress eine Vielzahl psychischer und physischer Belastungs- und Beanspruchungsphänomene angesprochen. In der Wissenschaft beschränkte man ursprünglich den Stressbegriff auf einschneidende Ereignisse wie Kampfhandlungen, Störfallsituationen in kritischen Produktionsanlagen (Chemie- und Kernkraftanlagen) oder spezielle Situationen wie Schlafentzug.
Im Lauf der Zeit wurde der Stressbegriff fast inflatorisch auf eine Vielzahl von Phänomenen ausgeweitet, z. B.:
- Routine in automatisierter Produktion
- belastende Arbeitsbedingungen aller Art
- Arbeitsverdichtung
- Umgebungsbedingungen wie Lärm, Klimafaktoren am Arbeitsplatz, Vibrationen
- Überforderung in breiten Anforderungsbereichen
- Gefahren
- Monotonie, Vigilanz.
Systembetrachtung, Systemsicherheit
Die Begriffe Systembetrachtung, Systemanalyse, Denken in Systemen und ganzheitliches Denken sind heute in den verschiedensten Wissenschaften anzutreffen, so etwa in der Physik, der Biologie, der Philosophie und Wissenschaftstheorie, in der Medizin, der Ökologie und den Wirtschaftswissenschaften. Auch in den Aufgabenfeldern Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung gewannen Systemansätze an Bedeutung.
Wörtlich übersetzt bedeutet System das aus Einzelteilen gebildete Ganze, das Zusammengesetzte. Die Einzelteile oder Komponenten des Systems stehen in Wechselwirkung zueinander. Veränderungen in einer Komponente können zu (auch unbeabsichtigten und unvorhersehbaren) Änderungen in anderen Komponenten und im ganzen System führen. Ein System ist mehr als die Summe seiner Teile. Systeme haben Merkmale und Eigenschaften, die zu den Merkmalen und Eigenschaften ihrer Teile hinzutreten. So ist eine Maschine mehr als die Summe der in ihr enthaltenen Metall- und Elektronikteile, Schrauben, Drähte usw.