Best Practice: Pandemieplan

Neu erstellter Pandemieplan ergänzt optimal unseren Krisenplan

Ein Gastbeitrag von Stefan Neumann, Kaufmännischer Geschäftsführer bei Brückner Maschinenbau, Februar 2020

Brückner Maschinenbau ist eine der vier Führungsgesellschaften der Brückner-Gruppe und weltweit führend in der Folien-Strecktechnologie. Unsere Gruppe beschäftigt weltweit rund 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus etwa 40 Nationen an 29 Standorten auf vier Kontinenten.

Das Geschäft von Brückner Maschinenbau ist stark auf Südostasien und China konzentriert. So erhalten wir in vielen Jahren bis zu 60 Prozent der Gesamtaufträge von dort. Daher beschäftigt uns die Coronakrise natürlich seit Beginn des Ausbruchs in China und wir hatten bereits im Januar bei uns regelmäßige Meetings eines entsprechenden Notfallteams.

BAD-Arbeitsmediziner empfiehlt Pandemieplan

Zu Beginn ging es vor allem darum, unsere Mitarbeitenden auf den chinesischen Baustellen sowie unsere Kolleginnen und Kollegen in unseren Niederlassungen bestmöglich zu schützen.

Seitdem besprechen wir uns zwei- bis dreimal wöchentlich. Wichtiges Mitglied unseres Teams ist unser BAD-Arbeitsmediziner Dr. Bernhard Häusl, der uns medizinisch berät und intensiven Kontakt zum Robert-Koch-Institut und zu den Gesundheitsämtern hält.

Mitte Februar, als klar wurde, dass sich die Krise weltweit verschärft, hat uns Dr. Häusl empfohlen, einen Pandemieplan für unseren Standort in Siegsdorf zu erstellen. Wir haben uns dann intensiv mit dem entsprechenden Handbuch inklusive wertvoller Checklisten von BAD beschäftigt.

Kritische Prozesse analysiert

Zunächst haben wir unsere kritischen Prozesse analysiert: Warenfluss oder auch Digitalisierung und standortunabhängiges Arbeiten, z.B. im Homeoffice und die dafür notwendigen Kapazitäten bei Laptops, Servern, Lizenzen, usw.

Auf Basis dieser Analyse wurde dann ein dreistufiger Pandemieplan erstellt. Die erste Stufe definiert u.a. Hygiene- und Meeting-Regeln sowie den generellen Umgang mit erkrankten Mitarbeitenden.

In Stufe zwei wird der Betriebskindergarten in Abstimmung mit dem Betreiber geschlossen, der Kantinenbetrieb massiv runtergefahren, Reiseaktivitäten werden bestmöglich unterbunden. Besprechungen finden nur noch online, Veranstaltungen oder Besuche gar nicht mehr statt.

Stufe drei ist, wenn die Behörden oder die Geschäftsführung wegen zunehmender Virusausbreitung beschließen, den Standort bis auf weiteres zu schließen.

Gut auf „Krisenmodus“ vorbereitet

Der Anfang März fertiggestellte Pandemieplan stellt für uns eine optimale Ergänzung zu unserer bisherigen Strategie in Krisenszenarien dar. Jeder weiß, was zu tun ist. Er wird auch in regelmäßigen Abständen auf den neusten Erkenntnisstand gebracht.

Zurzeit haben wir uns im „Krisenmodus“ gut eingerichtet, mit viel Homeoffice, verstärkter Nutzung von Skype und Videokonferenzen, großen Abständen zueinander, viel Händewaschen… – es scheint zu funktionieren. Dafür ein dickes Lob und ein großes Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen. Als Brückner-Gruppe können wir in diesen außergewöhnlichen Zeiten stolz sein auf die Einsatzfreude, die Flexibilität und den Durchhaltewillen jedes/r Einzelnen. Das ist echter „Brückner-Spirit“. Über allem Erfolg in der täglichen Arbeit steht aber immer die Gesundheit unserer Mitarbeitenden und ihrer Familien.