Quecksilber

Quecksilber ist ein flüssiges, leicht bewegliches, silbrig-glänzendes Schwermetall. An der Luft überzieht es sich allmählich mit einer dünnen Oxidschicht und bildet auf Grund seiner großen Oberflächenspannung leicht Tröpfchen. In geschlossenen Räumen sammeln sich durch Verdampfen bei Normaltemperatur gefährliche Konzentrationen an. Quecksilber bildet hochgiftige Dämpfe, die viel schwerer als Luft sind.

Einsatz von Quecksilber

Quecksilber wird vielfach in physikalischen und elektrotechnischen Mess- und Regelgeräten, Thermometern, Manometern, in der Vakuumtechnik sowie als Sperrflüssigkeit und Medium der Wärmeübertragung eingesetzt. Quecksilberverbindungen dienen bzw. dienten als Wirkstoff in Holzschutzmitteln, als Konservierungs- und Saatbeizmittel (Insektizid und Fungizid). Nach Anhang IV der Gefahrstoffverordnung gelten für Quecksilber und seine Verbindungen Herstellungs- und Verwendungsverbote.

Gesundheitsgefahren

Die Hauptaufnahme erfolgt über die Atemwege, aber auch eine Aufnahme durch die Haut ist möglich. Folgen: Lungen- und Nierenschädigung, Schädigung des Zentralnervensystems. Die einmalige Inhalation hoher Hg-Dampf-Konzentrationen führt zu Schlaflosigkeit (Lethargie), gefolgt von Ruhelosigkeit, Übelkeit, Durchfall, Metallgeschmack, Husten, beschleunigter Atmung und Atemstillstand. Als klassische Zeichen und Symptome einer chronischen Hg-Vergiftung werden beschrieben: erhöhter Speichelfluss mit deutlichem Metallgeschmack; Zahnfleisch- und Mundentzündung. Quecksilber reichert sich im Körper an.

Schutzmaßnahmen

Wichtige Schutzmaßnahmen bei Quecksilber sind:
  • Gute Be- und Entlüftung des Arbeitsraumes vorsehen
  • Dämpfe absaugen
  • Um Verdampfen von Quecksilber einzuschränken, die Temperatur in Arbeitsräumen, von Anlagenteilen und Quecksilberoberflächen möglichst niedrig halten
  • Auf größte Sauberkeit am Arbeitsplatz unbedingt achten
  • Berührung mit Augen, Haut und Kleidung unbedingt vermeiden
  • Bei offenem Hantieren jeglichen Kontakt vermeiden
  • Persönliche Hygiene streng einhalten
  • Regelmäßige Mund- und Zahnpflege durchführen
  • Keine Vorratsflaschen im Arbeitsraum lagern
  • Gefäße nicht offen stehen lassen
  • Quecksilber in Behältern mit Paraffinöl oder Glyzerin abdecken
  • Geeignete Korbbrillen bei allen Arbeiten tragen, bei denen mit einer Gefährdung der Augen zu rechnen ist, z. B. beim Abfüllen und beim Beseitigen von Störungen
  • Je nach Gefährdung Schürze und Stiefel oder einen Chemikalienschutzanzug aus geeignetem Material tragen
  • Als Atemschutz Spezialgasfilter Hg-P2 (rot/weiß) verwenden
  • Schutzhandschuhe müssen aus Polychloropren, Nitril- oder Butylkautschuk sein.

Kennzeichnung von Quecksilber

Gefahrensymbol: T (Giftig), N (Umweltgefährlich)

Hinweise auf besondere Gefahren (R-Sätze):

  • R 23 Giftig beim Einatmen
  • R 33 Gefahr kumulativer Wirkungen
  • R 50/53 Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.

Sicherheitsratschläge (S-Sätze) bei Quecksilber:

  • S 1/2 Unter Verschluss und für Kinder unzugänglich aufbewahren
  • S 7 Behälter dicht geschlossen halten
  • S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen)
  • S 60 Dieser Stoff und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen
  • S 61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen.

Weitere Angaben:

WGK 3: stark wassergefährdend. Arbeitsplatzgrenzwert (TRGS 900): 0,1 mg/m³. Biologischer Grenzwert (TRGS 903): 25 mg/l Vollblut; 100 mg/l Harn.

Quellen

www.arbeit-und-gesundheit.de