Lebenslanges Lernen

Der Begriff "lebenslanges Lernen" wird häufig als Synonym für "lebensbegleitendes Lernen" benutzt und ist mit dem englischen Begriff des "lifelong learning" eng verwandt. Das Konzept des lebenslangen Lernens besagt, dass Lernen nicht mit dem Ende der Schule bzw. der Berufsausbildung oder des Studiums abgeschlossen ist, sondern dass es sich um einen das ganze Leben umfassenden Lernprozess handelt. Dieses Konzept hat in den letzten Jahren Eingang in nationale und internationale bildungspolitische Programme und Forderungen gefunden. Nach einer Definition der Europäischen Union dient lebenslanges Lernen der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen, Fähigkeiten und Kompetenzen über die gesamte Lebensspanne eines Menschen. Es umfasst Lernen aus persönlichen, sozialen und beruflichen Gründen.

Lernformen von Lebenslangem Lernen

Lebenslanges Lernen ist nicht auf institutionalisierte Lernprozesse beschränkt, sondern schließt die verschiedenen Lernformen mit ein:
  • Formales Lernen, das heißt Lernen in Bildungs- oder Ausbildungseinrichtungen, welches zu anerkannten Abschlüssen oder Qualifikationen führt
  • Nicht-formales Lernen, das heißt Lernen (auch außerhalb von Institutionen) ohne zertifizierten Abschluss
  • Informelles Lernen, das heißt eher beiläufiges Lernen ("Lernen en passant") in verschiedenen Lernorten und Lebensbereichen, z. B. am Arbeitsplatz, in der Familie oder in der Freizeit.
Ein wesentlicher Gegenstand der Diskussion um lebenslanges Lernen ist neben der Persönlichkeitsentwicklung der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Ausgangspunkt ist dabei, dass einmal erworbene Fähigkeiten und Kompetenzen nicht nur erhalten, sondern aufgrund ständiger technologischer, sozio-ökonomischer usw. Veränderungen den neuen Anforderungen angepasst und weiter entwickelt werden müssen.

Voraussetzungen für lebenslanges Lernen

Sicherheit und Gesundheit ist Voraussetzung für lebenslanges Lernen und gleichzeitig Inhalt und Gegenstand von lebenslangem Lernen. Der Erwerb der erforderlichen Handlungskompetenzen für ein sicherheits- und gesundheitsgerechtes Verhalten erfolgt in den verschiedenen Lebensphasen und Lebensbereichen von Menschen auf unterschiedliche Weise. Der Erfolg beruflicher Weiterbildung auch im Kontext Sicherheit und Gesundheit wird maßgeblich mitbestimmt durch die individuellen Voraussetzungen und Handlungsbereitschaft des Einzelnen sowie der betrieblichen Organisation und dem Selbstverständnis von Unternehmen. Kompetenzen für Sicherheit und Gesundheit müssen von daher über das gesamte Berufsleben hinweg für die jeweiligen Aufgabenfelder von Berufstätigen entwickelt bzw. weiter entwickelt werden. Die Unfallversicherungsträger wenden sich hierbei an unterschiedliche berufliche Zielgruppen wie Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Unternehmer und Führungskräfte, Beauftragte, Auszubildende usw. Sie wollen sie für ein sicheres und gesundheitsgerechtes Verhalten motivieren und entsprechende Handlungskompetenzen vermitteln. Die Unternehmen werden unterstützt, die hierfür erforderlichen organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen.

Lebenslanges Lernen im Bereich Sicherheit und Gesundheit

Lebenslanges Lernen im Bereich Sicherheit und Gesundheit thematisiert auch die zunehmende Vernetzung von Arbeit, Lernen und Freizeit. Einen wesentlichen Schwerpunkt stellt das ganzheitliche Verständnis von Sicherheit und Gesundheit dar, das über den Schutzaspekt hinaus das aktive und eigenverantwortliche Handeln des Einzelnen betont. Arbeits- und Gesundheitsschutz soll daher über die gesamte Lebensspanne eines Menschen - vom Kindergarten über Schule, Ausbildung und Beruf hinweg - Bedeutung erhalten. Ausgangspunkt ist das Individuum und dessen spezifische Leistungsvoraussetzungen. Eine Vernetzung der in unterschiedlichen Handlungsfeldern und Institutionen tätigen Akteure von Sicherheit und Gesundheit kann dabei die Effizienz und Effektivität von Maßnahmen fördern.

Quellen

www.arbeit-und-gesundheit.de