Impfstoff braucht richtige Temperatur

Für Christina Leonhardt, medizinische Assistentin bei BAD, beginnt ein Impftag bei Amprion mit einer Fahrt ins BAD-Gesundheitszentrum in Köln. Dort holt sie die passende Anzahl an Dosen des Biontech-Impfstoffes Comirnaty ab. Die ImpfstoffFläschchen, auch Vials genannt, lagern bei einer Temperatur von zwei bis acht Grad im Kühlschrank. Erst kurz vor dem Transport zur Impfstraße packen die BAD-Mitarbeitenden die benötigte Menge in Kühlboxen. Mit Datenloggern, die u.a. konstant die Temperatur protokollieren, wird die Kühlkette jederzeit überwacht, um die Wirksamkeit des Impfstoffes garantieren zu können. Denn zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können, genauso wie zu viel Lichteinstrahlung und Erschütterungen, die Molekülstrukturen der COVID-19-Impfstoffe destabilisieren und so die optimale Antikörperbildung hemmen.

Es wird eine Impfdosis aufgezogen
Der verdünnte Impfstoff ist nur begrenzt haltbar. Die BAD-Mitarbeiterinnen ziehen deshalb nur so viele Spritzen auf, wie sie innerhalb der nächsten zwei Stunden setzen können.

Bei Amprion angekommen packt Christina Leonhardt die Vials in einer zum Labor umfunktionierten Teeküche erneut in den Kühlschrank. Erst kurz vor dem Verabreichen der Spritze wird der Impfstoff gemischt. Denn während die unverdünnte BiontechVakzine einen Monat lang gekühlt haltbar ist, ist im verdünnten Stadium Eile geboten. „Vereinfacht gesagt geben wir mit einer Spritze eine genau definierte Menge steriler Kochsalzlösung in das Vial und drehen dieses zum Mischen mehrmals behutsam hin und her. Dann ziehen wir pro Vial sechs Spritzen auf, die wir den Impfwilligen innerhalb von zwei Stunden setzen“, erklärt BAD-Arbeitsmedizinerin Dr. Dagmar Olten den Prozess des Verdünnens.

 
 

Geimpfte erfreuen sich an neuer Freiheit

Das alles sehen die Impfwilligen nicht – genauso wenig wie die Dokumentation jeder Impfung, die Dagmar Olten – ohne personenbezogene Daten – an das Robert Koch-Institut (RKI) melden muss. Auch wenn alle Amprion-Mitarbeitenden geduldig zu warten bereit sind: Sie sollen ihre Impfung so schnell wie möglich erhalten. Deshalb bekommen alle schon mit ihrer Anmeldung zum Impftermin über ein Online-Tool den Einwilligungsbogen zur Impfung und ein Aufklärungsmerkblatt zugeschickt, die sie zu Hause in Ruhe durchlesen, ausdrucken und unterschreiben können. Das beschleunigt den eigentlichen Impfprozess auf zweierlei Weise. Die Anmeldung geht fix, weil die Impfwilligen nur noch die ausgefüllten Dokumente abgeben müssen. Zudem haben sie beim Arztgespräch weniger Fragen. „Die meisten Impflinge sind sehr gut informiert“, ist die Erfahrung von Arbeitsmedizinerin Olten. „Medizinische Fragen gibt es kaum, höchstens sehr spezielle in Zusammenhang mit Vorerkrankungen.“ Organisatorische Fragen, etwa zur Planung der Zweitimpfung oder zum digitalen Impfnachweis, seien zügig beantwortet.

Einwilligungsbogen und Aufklärungsmerkblatt
Geimpft wird nur, wer zuvor Einwilligungsbogen und Aufklärungsmerkblatt unterschrieben hat.
Beratungsgespräch vor der Impfung
Die meisten Impfwilligen sind sehr gut informiert. Alle dann noch offenen Fragen beantwortet BAD-Arbeitsmedizinerin Dr. Dagmar Olten.

Im Arztgespräch wie auch bei der Impfung selbst ist Einfühlungsvermögen wichtig. „Einige haben keine Angst vor der Impfung an sich, wohl aber vor dem Piks“, hat die medizinische Assistentin Christina Leonhardt beobachtet. „Wenn ich offen auf die Leute zugehe und mit ihnen spreche, sind sie gut abgelenkt und merken den Piks oft gar nicht.“ So klappt bei Amprion alles wie geplant. Auch die Notfalltasche, die Dagmar Olten dabei hat, um zum Beispiel bei einer allergischen Reaktion helfen zu können, bleibt unberührt in der Ecke stehen. Alle Geimpften können, wenn sie nach der Impfung 15 Minuten im Beobachtungsbereich abgewartet haben, an ihren Arbeitsplatz zurückgehen.

 
 

„Die Mitarbeitenden sind sehr dankbar, dass ihnen ihr Arbeitgeber eine Impfung ermöglicht hat, nachdem viele von ihnen im Impfzentrum und beim Hausarzt bei der Terminsuche keinen Erfolg hatten“, sagt Dagmar Olten. „Wir Betriebsärzte helfen so, eine Gruppe zu impfen, die wegen der Priorisierung lange keine Möglichkeit dazu hatte.“ Die Freude der frisch Geimpften sowie das Wissen um die Wichtigkeit ihrer Aufgabe motiviert die beiden BAD-Mitarbeiterinnen zusätzlich. „Wir haben nur gutes Feedback bekommen, und es ist einfach ein tolles Gefühl, dazu beizutragen, dass wir alle durch die Impfungen ein Stück weit zur Normalität zurückkehren können“, findet Christina Leonhardt.

Guido Stüber, Leiter Arbeitssicherheit und Umweltschutz bei Amprion, ist ebenfalls zufrieden: „Die Zusammenarbeit und die umfassende Unterstützung von BAD war hervorragend – auch bei vielen anderen coronabedingten Fragestellungen.“ Dank des BAD-Einsatzes sind bei dem Übertragungsnetzbetreiber jetzt 300 Mitarbeitende mehr als zuvor gegen COVID-19 geschützt. Sie können nun wieder unbekümmerter und konzentrierter ihren Beitrag dazu leisten, das europäische Stromnetz sicher und stabil zu halten.

Assistenz bei der Impfung
Christina Leonhardt, medizinische Assistentin bei BAD, spricht während der Impfung mit den Menschen. So merken die meisten den Piks gar nicht.

BAD impft

Die Einbindung der Betriebsärztinnen und -ärzte in die nationale Impfstrategie hat am 7. Juni 2021 begonnen, zeitgleich mit dem Aufheben der Impfpriorisierung. Auch BAD impft seitdem Mitarbeitende von Unternehmen – im Rahmen der zur Verfügung stehenden Impfstoffmenge, die von der Bundesregierung zugeteilt wird, und der personellen Kapazitäten der Betriebsärzte.

Einbindung in die nationale Impfstrategie

BAD impft

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