Kochen für den guten Zweck

BAD engagiert sich

Sieben Kolleg*innen von BAD kochen ehrenamtlich in einem Ronald McDonald Haus ein Abendessen für die Eltern schwer kranker Kinder – und kommen in der Küche ganz schön ins Schwitzen.

Sie schnippeln Möhren, Paprika und Radieschen, hantieren mit Messern, Kochlöffeln und Schneebesen. Zwei Stunden lang sind sieben BAD-Kolleginnen und -Kollegen aus Bonn permanent am Rotieren, um ein Drei-Gänge-Menü auf den Tisch zu zaubern. Ins Zeug legen sie sich aber nicht für sich selbst, sondern für rund 40 Personen im Ronald McDonald Haus in Sankt Augustin.

Rita Süßmuth unterstützt Ronald McDonald-Stiftung als Schirmherrin

Das Gebäude unmittelbar neben der Kinderklinik ist eines von 22 Häusern in ganz Deutschland. Gefördert werden diese seit 1987 von der gemeinnützigen Ronald McDonald-Stiftung, deren Schirmherrin Rita Süßmuth ist, eine ehemalige Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. Es handelt sich um eine Art Appartementanlage, die Eltern und Geschwistern schwer kranker Kinder ein Zuhause auf Zeit bietet.

Der Grundgedanke dahinter: Die Eltern – egal ob aus Braunschweig oder Bagdad – sollen sich etwas vom Stress erholen und wieder zu Kräften zu kommen, um ihr krankes Kind besser begleiten zu können. Dass die Familie in der Nähe ist, unterstützt auch den Heilungsprozess des Kindes in der Klinik nebenan.

Das Haus in Sankt Augustin, dessen Schirrmherr Comedian Oliver Pocher ist, besteht seit 2014. Betrieben wird es von vier Hauptamtlichen sowie 30 bis 40 Ehrenamtlichen, die sich u. a. um Hauswirtschaft, Gartenpflege, Hausmeisterdienste oder Besorgungsfahrten kümmern. In den 25 Apartments finden jedes Jahr rund 400 Familien ein solches Zuhause auf Zeit. Während ihres Aufenthalts können sie donnerstags am sogenannten Verwöhnabendessen teilnehmen, das bundesweit in allen Häusern gleichzeitig stattfindet. Die Eltern werden bekocht und bedient. So haben sie Gelegenheit, ihr Leid zu teilen, Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur locker zu lassen.

BAD-Ehrenamtliche verwöhnen schwerkranke Kinder und deren Familien

BAD-Mitarbeiter Oliver Hellbach engagiert sich von Anfang an in dem Haus. Er ist Teil eines ehrenamtlichen Kochteams, das immer dann einspringt, wenn es an einem Donnerstag eine Lücke in der Küche gibt. Schließlich soll das Verwöhnabendessen verlässlich stattfinden. Normalerweise übernehmen Firmen, Vereine oder auch mal Parteien mit einer Gruppe von Freiwilligen das Kochen des Drei-Gänge-Menüs. Sie werden dabei immer von einer Person unterstützt, die die Küche und Abläufe kennt.

Als sich wieder ein Donnerstag abzeichnet, für den die Festangestellten des Ronald McDonald Hauses keine Institution zum Kochen akquirieren können, holt sich Hellbach das Einverständnis seiner Vorgesetzten und stellt dem Team die Konzepte des Hauses und des Verwöhnabendessens vor. Sechs Kolleginnen und Kollegen sind bereit, einen Abend zu investieren, um mit ihm zu kochen und den Eltern etwas Gutes zu tun.

Drei-Gänge-Menü für 40 Personen verlangt BAD-Team alles ab

Hellbach freut sich über den Einsatz seiner Kolleg*innen und steht nun vor der Herausforderung, ein geeignetes Menü zusammenzustellen. „Es braucht Gerichte, die gut in einer großen Menge für 40 Personen zuzubereiten sind und die machbar sind für eine Kochgruppe, in der nicht alle gleich gut kochen können“, erläutert er. Außerdem muss sichergestellt sein, dass die Speisen 90 Minuten lang warm gehalten werden können, ohne dass sie zerkochen. Denn die Eltern kommen nicht alle zur gleichen Zeit zum Essen.

Der Hobbykoch entscheidet sich für einen Salat mit dem vom ehrenamtlichen Kochteam erprobten Dressing, ein Gemüsecurry, zu dem die Eltern Hähnchenfleisch oder vegetarische Maultaschen hinzufügen können, sowie ein Dessert aus Joghurt, Quark, roter Grütze und Crumble. „Es ist ein enormer Unterschied, ob man für 4 oder für 40 Leute kocht“, unterstreicht er. Dementsprechend klar müssen die Ansagen sein: Wer muss was bis wann gemacht haben? Wann muss was hinzugefügt werden? Was muss warmgehalten werden?

Ehrenamt tut gut!

Zwei Stunden lang herrscht Zeitdruck, damit das Essen pünktlich fertig ist. Sein Team kommt zwar ordentlich ins Schwitzen, schlägt sich aber wacker in der Küche. Ein einziges Mal muss Hellbach korrigierend eingreifen, ansonsten läuft alles nach Plan. „Ich bin dankbar und zufrieden, dass meine Kollegen so gut mitgearbeitet haben. Sollten wir noch einmal zusammen kochen, können wir etwas Anspruchsvolleres zubereiten“, lobt er.

Die meisten Eltern essen ihre Teller leer, einige geben eine Rückmeldung, dass es ihnen geschmeckt hat, andere zeigen ihre Dankbarkeit mit Worten oder Gesten. Es ist diese Dankbarkeit, die Hellbach motiviert, sich für diese gute Sache zu engagieren. Und die Erfahrung hat auch Eindruck hinterlassen bei den Kolleginnen und Kollegen, glaubt er: „Bei einigen hat der Abend die Flamme entzündet, wie gut ein Ehrenamt tun kann. Das ist das Optimum, das ich erreichen konnte.“

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