Mein neuer, "nerviger" Freund

Künstliche Intelligenz

BAD bietet Unternehmen mit Bildschirmarbeitsplätzen ab sofort KICO an - ein Gesundheitscoach, der mithilfe künstlicher Intelligenz Beschäftigte motiviert, gesünder zu arbeiten und zu leben. Wir haben den digitalen Sitzassistenten einmal ausprobiert.

Besorgniserregende gesundheitliche Tendenzen zeigt der neueste Gesundheitsreport der privaten Krankenversicherung DKV von August 2023 auf: Wir Deutschen sitzen von Jahr zu Jahr immer länger, weniger als vier von zehn der DKV-Befragten erreichen die kombinierten Bewegungsempfehlungen aus Ausdauer und Muskelaktivität. Besonders gesundheitsgefährdend: Jeder von uns sitzt durchschnittlich 9,2 Stunden am Tag und damit noch einmal eine halbe Stunde mehr als während der Pandemie (2021: 8,7 Stunden).

Noch nicht einmal jeder Fünfte (17 Prozent) erfüllt die Kriterien eines gesunden Lebensstils: Sich ausreichend zu bewegen, sich ausgewogen zu ernähren, auf Nikotin und Alkohol zu verzichten und mit dem eigenen Stressaufkommen gut umzugehen, spielt für einige im Alltag – leider nur eine untergeordnete Rolle.
 

KICO: Der Zufall bringt uns zusammen

Wie hätte ich mich bei der Befragung eingeordnet? Schwer zu sagen! Umso schöner, von einer neutralen Person, besser gesagt einem irgendwie ganz schön intelligenten Kumpel ─, das eigene Gesundheits- und vor allem Bewegungsverhalten beurteilt zu bekommen: Bewege ich mich genug in meiner Arbeitszeit? Stehe und sitze ich regelmäßig? Dehne und lockere ich meine Rückenmuskulatur und die Halswirbelsäule zwischendurch? Trinke ich ausreichend Wasser?

Herzlich willkommen in meinem (Arbeits)-Leben, kleiner Roboter! Zuerst einmal steht das schwarze Ding stumm auf meinem Schreibtisch. Meinen neuen Freund schließe ich an meinem Rechner an. Und siehe da! Sofort leuchtet es bunt und ich sehe neben Datum, Tag und einem Gletscher in einer Statusanzeige, wie viel oder wenig ich heute bereits getrunken, wie ergonomisch ich sitze und ob ich mich bis jetzt bewegt habe.

 

Stehen, Sitzen, Strecken

Ich arbeite zum Start in den Tag erst einmal im Sitzen an meinem Bildschirmarbeitsplatz. Bemerke meinen neuen Freund eigentlich nicht, konzentriere mich auf meine Aufgaben. Doch aus dem Augenwinkel sehe ich: Auf dem Display hat sich etwas verändert - Zeit zum Aufstehen!

Wie der sogenannte Gesundheitscoach mir mitteilt, mindert der Wechsel von Stehen und Sitzen Muskelverspannungen und verbessert die Durchblutung. Na gut, wird gemacht, KICO! Einige Male die Arme zur Decke strecken kann nicht schaden, im Gegenteil: Die kleine Bewegungseinheit tut gut. Wollte ich sowieso mal wieder öfter in den Arbeitstag einstreuen. Jetzt geht’s aber konzentriert mit der Arbeit weiter.


Knacken, Ziehen, Wohlfühlen!

15 Minuten später das gleiche Spiel hinsichtlich meiner Nicht-Ergonomie. Das Gerät besitzt auch eine „Snooze“-Taste – manchmal zum Glück. So wie beim morgendlichen Wecker drücke ich die Erinnerung jetzt erst einmal weg und lege meinen Fokus wieder zurück auf meine eigentliche Aufgabe.

Mal sehen, womit mich KICO als Nächstes beglücken möchte. Es dauert auch nur einen Wimpernschlag, ehe ich wieder aktiv statt statisch am Tisch werden soll. Jetzt schlägt mir die künstliche Intelligenz vor, etwas für meine Halswirbelsäule zu tun. Ich gehe auf das Angebot ein. Mal sehen, was er für mich bereithält.

Es öffnet sich ein kurzes Video, eine simple Übung, für die ich noch in den nächsten Tagen dankbar sein werde. Meinen Kopf bewege ich bestmöglich nach hinten in den Nacken und nach ganz vorn auf die Brust. Und wieder zurück. Es knackt und zieht. Egal! Ich führe das kurze Training fort, es hilft mir und meiner Gesundheit.


Aus der Verspannung befreit

KICO gibt zwar keine Geräusche von sich. Meine Aufmerksamkeit hat er aber nach kurzer Zeit dennoch wieder. Er weist mich erneut darauf hin: „Seit über fünf Minuten stehst du nicht ergonomisch. Die Anspannung in deinem Körper steigt bereits an. Wenn du ein paar Minuten aufrecht bleibst, kann dein Blut wieder frei zirkulieren.“ Puh, das saß! Ich merke erst jetzt, dass ich eine ganze Weile verspannt vor meinem Arbeitsgerät stand. Gut, dass mich KICO aus dieser Situation befreit hat. Ich stehe aufrecht.


KICO bringt mir ausreichendes Wassertrinken bei

Ich arbeite weiter. Fünf Minuten später lädt mich KICO zu einer Trinkpause ein. Gute Idee! Die eineinhalb bis zwei Liter Wasser trinken sich nicht von selbst. Gut, dass ich früh morgens schon damit anfange. Übrigens eine Sache, die ich sonst auch mal verdränge, so dass ich mich nach einigen Arbeitstagen frage, ob ich nicht längst zu einer Wüste geworden bin. Danke KICO! Ich belohne mich damit, meinen Wasserhaushalt auf dem Touchdisplay zu aktualisieren.

 

Motiviert für ein noch gesünderes Leben – dank KICO

Am Ende des Tages ein Lob von KICO: „Du hast zwei von vier definierten Zielen in den letzten fünf Tagen erreicht, das ist super!“ Und weiter: „Für die nächsten fünf Arbeitstage könntest Du Trinken und Übungen etwas reduzieren.“ Ich kann stolz auf mich sein. Es war ein gesunder Tag für mich. Und der fühlt sich sehr gut an.

In den Folgetagen und -wochen bleibe ich dran. Ich verstehe so langsam, dass ich mit Hilfe von KICO die Disziplin aufbringen sollte, jahrelang antrainierte, zum Teil ungesunde Verhaltensmuster abzulegen und mich an die gesunden Veränderungen zu gewöhnen. Ein durchaus steiniger Weg. Aber eins weiß ich schon jetzt: Es hat sich gelohnt, dass KICO mir sechs Wochen lang gezeigt hat, was ich besser machen kann.
 

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