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So können Sie sich vor Darmkrebs schützen!

Weltweit erkranken jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen neu an Darmkrebs, allein in Deutschland sind es jährlich mehr als 60.000. Wie kann das Darmkrebsrisiko reduziert werden? Und welche Rolle spielt gesunde Ernährung? Antworten von BAD-Arbeitsmedizinerin Dr. Christina Nußbeck.

Moderation:

Christian Gies (BAD-Unternehmenskommunikation)

Prävention

So beugen Sie Darmkrebs vor!

Weltweit erkranken jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen neu an Darmkrebs, allein in Deutschland sind es jährlich mehr als 60.000. Das sind sehr alarmierende Entwicklungen!

Wie kann man das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, reduzieren? Welche Rolle spielt gesunde Ernährung? Und welche weiteren Risikofaktoren existieren? Wie kann Darmkrebs frühzeitig erkannt werden?

Diese Fragen beantwortet Dr. Christina Nußbeck, BAD-Arbeitsmedizinerin, Allgemeinmedizinerin sowie Diabetologin.

  Welche Rolle spielt Ernährung beim Thema Darmkrebs?

  Dr. Christina Nußbeck: Gesunde Ernährung hat einen wichtigen Stellenwert in der Vorbeugung, doch auch das familiäre Risiko sowie die Gene spielen eine große Rolle. Natürliches und frisches Selbstgekochtes wirken sich in jedem Fall günstig aus. Sie haben wenig Zusätze und können im Darm schneller abgebaut werden. Joghurt, Kefir, Nüsse sind ebenfalls empfehlenswert, auch für die Darmflora. Es reichen übrigens einfache Naturjoghurts, es müssen nicht diejenigen mit zusätzlich angereicherten Bakterien sein. Da ist der Marketingaspekt führend.

Negative Auswirkungen hat in der Tat rotes Fleisch (Rind, Kalb, Schwein, Pferd, Schaf, Lamm, Kaninchen), vor allem verarbeitete Wurstwaren. Natürlich macht auch hier die Dosis das Gift. Gegen gelegentlichen Konsum ist nichts einzuwenden, das Fleisch sollte aber dann hochwertig sein. Weißes Fleisch wie Geflügel ist unproblematisch. Ebenfalls nicht täglich auf den Speiseplan gehören bereits verarbeitetes Gemüse, Aufläufe, Pizza, Fertiggerichte.


  Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät dazu, fünf Mal am Tag eine Handvoll Obst und Gemüse zu essen. Wer schafft das denn?

  Dr. Christina Nußbeck: In der Umsetzung wirkt sich diese Empfehlung positiv auf denn gesamten Stoffwechsel aus, und damit auch auf den Darm. Es ist auch nicht wirklich schwer, das zu realisieren. Nehmen wir als Beispiel das Frühstück. Jemand, der morgens gern zu Brot/Toast und zur Marmelade greift, isst dazu dann ggf. einen Apfel oder eine Banane. Jemand, der eher auf Wurst oder Käse steht, kann dazu ein Stück Gurke oder eine Tomate essen. Bei einem warmen Essen ist ja in der Regel eine Komponente Gemüse dabei. Und nachmittags greifen Sie statt zum Kuchen zu Obst.

Das Brot sollte möglichst ballaststoffreich sein. Das kann der Darm besser verarbeiten als weißes Brot und hilft bei Verstopfung, einem weit verbreiteten Volksleiden. Man sollte sich übrigens nicht täuschen lassen: Nur weil ein Brot dunkler ist, ist es nicht zwingend Vollkornbrot. Häufig wird Brot mit Malz eingefärbt, um genau das zu suggerieren. Hier lohnt ein Blick auf die Inhaltsstoffe.


  Ernährung macht einen Teil der Darmgesundheit aus. Gibt es weitere Komponenten?

  Dr. Christina Nußbeck: Bewegung ist ein weiteres wichtiges Element. Es hilft unter anderem Übergewicht zu reduzieren, denn Übergewicht ist nachgewiesen ein Risikofaktor. Darüber hinaus sollte man auf regelmäßigen Alkoholkonsum verzichten ebenso wie auf das Rauchen. Das erhöht das Krebsrisiko um ein Vielfaches.


  Was kann man noch zur Vorsorge tun?

  Dr. Christina Nußbeck: Das Darmkrebsrisiko steigt ab dem 50. Lebensjahr deutlich. Vorsorge ist sicherlich ein wichtiger Baustein. Menschen, bei denen es im familiären Umfeld bei den Eltern oder Geschwistern bereits Darmkrebs oder -polypen gab, müssen unbedingt vor dem 50. Lebensjahr zur Vorsorge.

Wer nicht vorbelastet ist, sollte das Angebot der Krankenkassen zur Darmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr annehmen. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, mittels eines Stuhltests okkultes Blut festzustellen, das Darmpolypen absondern. Es handelt sich hier um Stuhlbriefe, die es schon in der Vergangenheit gegeben hat. Heute gibt es noch bessere, modernere Methoden. Die Stuhltests der neuen Generation basieren auf immunchemischen Methoden mit dem klaren Vorteil, dass sie nicht so häufig falsch positiv sind oder gar nicht anschlagen.

Bei einer Spiegelung werden bestehende Polypen mit einer Schlinge abgetragen und mikroskopisch untersucht. Ein Polyp ist aber nicht primär ein Krebsgeschwür. Werden Zellveränderungen bemerkt, wird der Termin für die nächste Darmspiegelung definiert. Normalerweise sind das zehn Jahre, denn man weiß, dass es lange dauert bis ein Polyp entartet. Jemand der bereits mehrere veränderte Polypen hat, muss gegebenenfalls früher zur erneuten Untersuchung. Es gilt: Je eher Veränderungen bemerkt werden, desto besser. Die Heilung bei Darmkrebs im Frühstadium beträgt 90 Prozent.


  Die Darmspiegelung scheint also die zuverlässigste Möglichkeit zu sein…

  Dr. Christina Nußbeck: Und man sollte auf seinen Körper horchen. Sichtbares Blut im Stuhl muss immer abgeklärt werden. Häufig kommt es auch nur von Hämorrhoiden. Weiteres Zeichen ist die Stuhlverformung. Wenn ein Tumor von innen wächst, sodass er den Durchmesser des Darms deutlich einschränkt, ist die Folge ein sogenannter Bleistiftstuhl. Krebserkrankungen, die weiter fortgeschritten sind, zeichnen sich aus durch klassische Symptome wie Blutarmut, häufig zu erkennen durch Blässe, Schwäche, auch mal Luftnot sowie Gewichtsabnahme. Ein häufiger Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall wäre ebenfalls ein möglicher Hinweis darauf.


  Was können Unternehmen im Rahmen betrieblicher Angebote ihren Mitarbeitenden in punkto Darmkrebsprävention anbieten?

  Dr. Christina Nußbeck: Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden bereits eine Stuhluntersuchung mittels neuer immunchemischer Methoden im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements an. Eine Win-Win-Situation für beide. Denn sofern etwas festgestellt würde, kann man rechtzeitig die Wucherungen entfernen, alles ist in Ordnung. Diese Art der Tests wird über die Krankenkasse jährlich nur Männern und Frauen im Alter von 50 bis 54 Jahren bzw. ab dem Alter von 55 Jahren alle zwei Jahre angeboten.


Weltweit erkranken jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen neu an Darmkrebs. Wie kann das Darmkrebsrisiko reduziert werden? Und welche Rolle spielt gesunde Ernährung? Antworten von BAD-Arbeitsmedizinerin Dr. Christina Nußbeck.

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