VUCA

Unsere Welt ist VUCA, so könnte die Kurzerklärung dieser aus den USA stammenden Abkürzung auch lauten. Hinter den Buchstaben VUCA verstecken sich die Begriffe:
  • Volatility (Unbeständigkeit)
  • Uncertainty (Unsicherheit)
  • Complexity (Komplexität) und
  • Ambiguity (Mehrdeutigkeit)
Nur wenige Begriffe fassen die Herausforderungen der globalisierten Wirtschaft 4.0 an Menschen und Unternehmen so gut zusammen wie VUCA. Aber dahinter liegt keineswegs nur eine negative Denkweise, denn die Abkürzung VUCA liefert nach Meinung einiger Wirtschaftswissenschaftler die Lösung gleich inhärent mit:
  • Vision (Vision)
  • Understanding (Verstehen)
  • Clarity (Klarheit) und
  • Agility (Agilität)

In dem Begriff VUCA vereinen sich demzufolge Problemstellung und Handlungsempfehlung in einem.

Die Bedeutung von VUCA im Einzelnen:

Volatility (Unbeständigkeit)

Problemstellung: Die digitale Transformation der Gesellschaft, Industrie 4.0 und die Globalisierung sorgen für immer kürzere Innovationszyklen. Wer ist Kunde, wer ist Wettbewerber? Welche Produkte muss ein Unternehmen Morgen anbieten, um Übermorgen noch wettbewerbsfähig zu sein? Um hier mitzuhalten ist ein ganz erheblicher Einsatz finanzieller, aber vor allem menschlicher Ressourcen notwendig. Lösung: Unternehmer müssen Visionen entwickeln, möglichst vorausschauend denken und handeln. Dazu befähigen sie die Lösungen der folgenden Punkte.

Uncertainty (Unsicherheit)

Problemstellung: Es gibt in der globalisierten Wirtschaft des 21. Jahrhunderts immer wieder unvorhersehbare Überraschungen, gute wie schlechte. Das war schon immer so, aber die Frequenz und Intensität hat deutlich zugenommen. Egal ob es ein plötzlich vom Zaun brechender Handelskonflikt ist, schnell steigende Energiepreise auf Grund unvorhersehbarer Trockenperioden mitten in Europa oder für unmöglich gehaltene Wahlergebnisse – alles erfordert schnelle Reaktion und ein Führen auf Sicht. Obwohl es doch viel wichtiger wäre langfristige strategische Trends zu erkennen. Lösung: Die Zusammenhänge zu verstehen ist ungeheuer wichtig. Wer Ereignisse im richtigen Kontext betrachtet, vom Ergebnis rückwärts denkt und Dinge auf eine Metaebene ableitet sieht mit einem Mal deutlicher. Das erfordert aber auch, sich über vorhandene Kompetenzen und ihre Grenzen im Klaren zu sein, Input von Außen anzunehmen und nicht zuletzt eigene und fremde Ängste und Widerstände zu überwinden.

Complexity (Komplexität)

Problemstellung: Durch die dauerhafte und enge Vernetzung nahezu aller Volkswirtschaften kann eine einzige Entscheidung eine ganze Kaskade von Konsequenzen nach sich ziehen, die im Voraus schwer zu überblicken ist. Ursache und Wirkung verschwimmen, es ist notwendig viele verschiedene Faktoren zu bedenken und gegebenenfalls sehr kurzfristig ganz neue Strategien zu entwickeln. Lösung: Klarheit zu schaffen heißt vor allem, deutlich zu machen was zählt und wichtig ist. Nur darauf sollte der Fokus liegen, Nebenschauplätze gilt es auszublenden. Kraft und Energie sind dort am besten eingesetzt, wo sie am meisten Wirkung entfalten.

Ambiguity (Mehrdeutigkeit)

Problemstellung: Die notwendige Folge der hohen Komplexität ist Mehrdeutigkeit. Was in einem Fall hervorragend funktioniert hat, kann in einem anderen Fall genau das Gegenteil bewirken. Eindeutige Antworten sind Fehlanzeige, es gibt praktisch kein Schwarz oder Weiß mehr, alles wird Grau. Was bedeuten Ereignisse für die Zukunft, welche Reaktionen sind bei bestimmten Ereignissen angezeigt? Die Antworten lassen sich nicht mehr in starre Handlungsempfehlungen pressen sondern nur situationsbedingt finden. Lösung: Wo Starrheit nicht mehr sein kann ist Agilität gefragt. Hierarchische Führungsstrukturen sind vielfach kaum noch in der Lage adäquat zu reagieren und dementsprechend zu hinterfragen. Es braucht eine neue Entscheidungs- und Fehlerkultur. Hohe Transparenz und innovationsfördernde Führung erhöhen die Standkraft des eigenen Unternehmens.