Kontamination

Kontamination ist die Verunreinigung von Arbeitsstätten, Arbeitsbereichen, Einrichtungen, Maschinen, Werkzeugen, Arbeitskleidung, der Haut, der Beschäftigten oder der Atemluft mit gefährlichen Stoffen. Die Beseitigung von Kontaminationen wird Dekontamination genannt; wird ein sanierter Bereich durch Unachtsamkeit, falsche Arbeitsweise oder unzureichende technische Ausrüstung erneut verunreinigt, spricht man von Rekontamination.

Ursprung des Begriffs Kontamination

Ursprünglich wurde der Begriff Kontamination vor allem in der Kerntechnik verwendet. Er bezeichnete die Verunreinigung kerntechnischer Anlagen, ihrer Einrichtungsgegenstände und der dort tätigen Personen mit radioaktiven Stoffen. Später weitete sich dieser Begriff auf die Umwelt aus. Er wird heute auch für die Verunreinigung durch (nicht radioaktive) Gefahrstoffe und durch gefährliches biologisches Material (Viren, Bakterien, Pilzsporen usw.) sowie durch gentechnisch veränderte Materialien (Pflanzen, Saatgut) verwendet, die aus Laboratorien, Produktionsstätten oder von Anbauflächen in die Umwelt oder in die Nahrungskette gelangen oder innerhalb der Arbeitsbereiche Einrichtungen, Arbeitsgeräte und die dort tätigen Personen verunreinigen.

Arbeitsschutzprobleme bei Kontamination

Arbeitsschutzprobleme im Zusammenhang mit Kontaminationen entstehen vor allem dadurch, dass eine stattgefundene Kontamination häufig nicht ohne weiteres wahrnehmbar ist (z. B. beim unbemerkten Freiwerden radioaktiver Stoffe oder biologischer Materialien) oder die Art der Kontamination nicht bekannt ist. Letzteres trifft vor allem für Altlasten zu, bei deren Sanierung leicht unbekannte Gefahren für die Beschäftigten auftreten können.

Maßnahmen bei Verdacht auf Kontamination

Die erste Aufgabe bei Verdacht auf eine Kontamination besteht daher in der Erkundung von Verdachtsflächen und der Analyse von Boden- oder Luftproben oder Wischproben kontaminierter Oberflächen, z. B. bei Brandschäden, wenn der Verdacht auf die Entstehung von Dioxinen und Furanen besteht. Die Problematik bei der Analyse besteht darin, dass häufig keine oder nur sehr wenige Informationen über die erwarteten Verunreinigungen vorliegen, was die Analysen u. U. sehr aufwändig und damit teuer macht. Hinzu kommt, dass derartige Kontaminationen oft unregelmäßig verteilt sind, so dass die an einer Stelle genommenen Proben in vielen Fällen keine Rückschlüsse auf die Verunreinigungen an anderen Orten zulassen (außer bei Luftproben). Folglich muss häufig eine Vielzahl von Proben entnommen und untersucht werden.

Sanierung von Kontaminationen

Bei der Sanierung von Altlasten kommt hinzu, dass beim Fortschreiten der Arbeiten möglicherweise Emissionsquellen "angestochen" werden können, z. B. wenn beim Bodenaushub durch die umgebenden Verhältnisse versiegelte Emissionsquellen freigesetzt werden. Beim Arbeitsschutz stellt man sich auf diese Situation dadurch ein, dass vom "Worst Case" ausgegangen wird, d. h. man unterstellt die höchste denkbare oder zu erwartende Kontamination und rüstet die dort beschäftigten Arbeitnehmer mit entsprechenden technischen Einrichtungen oder Persönlichen Schutzausrüstungen aus (z. B. geschlossene Fahrerkabinen von Arbeitsmaschinen, Vollschutzanzüge). Häufig sind auch Maßnahmen zu ergreifen, um die Freisetzung von Gefahrstoffen in die Umwelt durch die Sanierungsarbeiten zu verhindern, z. B. bei der Asbestsanierung.

Absichtliche Kontamination

Einfacher stellt sich die Arbeitsschutzsituation dar, wenn Kontaminationen absichtlich herbeigeführt werden, z. B. bei der Schädlingsbekämpfung oder bei Begasungen in Silos, Vorratslägern oder Transportcontainern. Auch in solchen Fällen sind die begasten Gebäude, Räume oder Einrichtungen allerdings gegen den unbeabsichtigten Austritt des Begasungsmittels abzudichten, um die in der Nähe arbeitenden oder lebenden Menschen sowie die Umwelt vor Schäden zu bewahren.

Weitere Informationen:

Das Angebot der BAD zum Thema Arbeitssicherheit

Quellen

www.arbeit-und-gesundheit.de