Inerte Gase

Als inert (lat. inert = untätig, träge) werden Gase bezeichnet, die reaktionsträge oder reaktionsunfähig sind, d. h. wenig oder keine Neigung haben, sich mit anderen Stoffen zu verbinden. Sie unterhalten nicht die Verbrennung und sie sind selbst nicht brennbar. Sie werden deshalb zum Schutz gegen Oxidation und gegen Explosion verwendet und auch als "Schutzgase" oder "flammenerstickende Gase" bezeichnet. Hauptsächlich werden Stickstoff, Kohlendioxid und Edelgase (z. B. Helium, Argon) eingesetzt, in bestimmten Fällen auch Wasserdampf.

Das Innere von Apparaten, Behältern, Rohrleitungen und anderen geschlossenen Einrichtungen mit brennbaren flüssigen oder festen bzw. staubförmigen Stoffen, die explosionsfähige Dämpfe, Gase oder Stäube erzeugen, wird inertisiert, wenn wirksame Zündquellen (z. B. Reib-, Schlag-, elektrostatische Entladungsfunken) nicht ausgeschlossen werden können. Die inerten Gase halten den Sauerstoff fern bzw. verdrängen ihn bis auf eine ungefährliche Restkonzentration.

Zerkleinerungsapparaturen (Mühlen, Brecher, Knetwerke) für brennbare feste Stoffe (z. B. Harze, Schwefel, Gummi, Karbid, Kork) mit entzündlichen Stäuben, Lagerbehälter oder Misch- bzw. Rührwerke mit feuergefährlichen Flüssigkeiten, Lösungen oder Pasten, pneumatische Fördereinrichtungen von brennbaren Stäuben oder Flüssigkeiten sowie ähnliche Einrichtungen sollten durch Inertisierung gegen Brand- und Explosionsgefahren gesichert werden. Brennbare Flüssigkeiten dürfen nur mit inerten Gasen gemischt und befördert werden.

Manche Metallpulver (z. B. Magnesium) reagieren bei Einwirkung sehr starker Zündquellen mit Stickstoff oder Kohlendioxid wie mit Sauerstoff. Als Schutzgas benötigen sie deshalb ein Edelgas, z. B. Argon.


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Quellen

www.arbeit-und-gesundheit.de