Handbetriebene Transportmittel

Welche Transportmittel im Einzelfall eingesetzt werden, hängt von der Masse des zu transportierenden Gegenstands, der Länge des Transportwegs und der zu überwindenden Höhendifferenz ab. Eine breite Palette von Mitteln für den Handtransport steht zur Auswahl.

Die Knippstange, eine Stange aus Rund- oder Vierkantstahl mit einem abgeplatteten und abgewinkelten Ende, funktioniert nach dem Hebelprinzip. Die Stange muss so geführt und gehalten werden, dass ein schnelles und unbeabsichtigtes Bewegen (Schlagen) verhindert wird. Ein sicherer Standplatz, ausreichende Bewegungsfreiheit, genügende Festigkeit der Last und des Drehpunkts verhindern Abrutschen und Schlagen der Knippstange und dadurch mögliche Verletzungen. Die Knippstange wird, wie die Bezeichnung "Wagenrücker" ausdrückt, hauptsächlich zum Bewegen von Güterwagen auf Schienen eingesetzt.

Das Kanteisen dient zum Wenden (Kanten) von Profilstählen. Es ist, wie die Knippstange, ein Hebel. Das untere Ende ist als "Packende" C-förmig ausgebildet. Unmittelbar nach Überschreiten des Kipp-Punkts bzw. bei Beginn der selbsttätigen Bewegung muss das C-förmige Maul vom Profil abgezogen werden, um schwere Zerrungen bzw. Schlagverletzungen durch das schlagende Kanteisen zu verhindern. Deshalb:

  • Niemals in der Bewegungsrichtung des Kanteisens stehen
  • Drücken, nicht ziehen.

Rollen werden heute vornehmlich als Rundholz, Rundstahlstange oder Rohr verwendet. Sie sind nur für kurze Transportwege sinnvoll, z. B. bei der Aufstellung oder Reparatur von Maschinen. Die Rolle muss vor dem Schwerpunkt der Last liegen, damit diese nicht kippt. Verschiedene Geräte, die dem Rollenprinzip folgen, machen das Verschieben schwerer Lasten leichter und sicherer, z. B. Wälzwagen. Das unangenehme und gefährliche Vorlegen der Rollen entfällt hierbei; außerdem sind Wälzwagen zum Teil sogar lenkbar.

Die Stechkarre (Sackkarre) wird zum Transport von größeren Einzelteilen oder Behältern, z. B. Säcken, Kästen, benutzt. Es gibt sie auch in Sonderausführungen, u. a. als Flaschenwagen für Sauerstoff- und Acetylenflaschen sowie mit Spezialfahrgestell, womit die Karre treppengängig wird.

Wenn der Schwerpunkt der Last auf einer Stechkarre genau über der Achse liegt, ist die aufzubringende Haltekraft an den Griffen am geringsten. Das "Halten des Schwerpunkts über der Achse" ist umso schwieriger, je höher er liegt. Am besten und sichersten wird die Stechkarre so beladen, dass der Lastschwerpunkt möglichst nahe an den Holmen und möglichst tief liegt. Die Gefahr von Handverletzungen wird bei Stechkarren durch Handschutzbügel vermieden.

Beim Beladen der Schiebkarre (Schubkarre), nach DIN 4902 als Kastenkarre bezeichnet, ist zu beachten: Lastschwerpunkt mittig zwischen die Holme bringen und so niedrig wie möglich halten.

Roller (Hebelroller) sind Transportgeräte, deren Fahrwerk aus drei oder mehr Rollen besteht und bei denen die Deichsel von der Rollplattform getrennt werden kann. Bei zu großem Lenkeinschlag der Deichsel oder bei unebenen Verkehrswegen (z. B. Schwellen) kann sich der Roller unbeabsichtigt von der Plattform lösen; es kommt zum gefährlichen "Schlagen der Deichsel". Anschläge am Hebelroller und der Deichsel, die Kröpfung der Deichsel, die besondere Anordnung des Griffs für die Ausklinkeinrichtung oder die Hubhöhenbegrenzung auf 30 mm sind geeignete Schutzmaßnahmen. Weiter ist zu beachten, dass durch zu hohes oder außermittiges Beladen Roller leicht ihre Stabilität verlieren und umkippen.

Wagen können verschiedene Aufbauten haben, nach denen sie auch bezeichnet werden, z. B. Plattformwagen, Hordenwagen, Kastenwagen, Tischwagen, Muldenwagen, Hubwagen. Das Material der Räder ist abhängig vom Einsatzort (innen, außen, trocken, ölig usw.). Die selbsttätige Haltebremse bremst beim Loslassen des Griffs den Wagen ab und sichert vor dem Wegrollen. Handgeschobene Wagen, die ein Gesamtgewicht (Wagen mit Last) von über 230 kg aufweisen, oder solche, die auf Rampen eingesetzt werden und ein Gesamtgewicht von über 140 kg erreichen, müssen mit einer Betriebsbremse ausgestattet sein.

Beim Beladen der Wagen ist darauf zu achten, dass der Lastschwerpunkt immer zwischen den Rädern liegt. Bei Wagen mit Drehschemel-Lenkung ist bei eingeschlagener Lenkung die Kippgefahr besonders groß.

Die Wagendeichsel muss in unterster Stellung eine Begrenzung haben und darf nicht bis zum Boden abgesenkt werden können (20 cm zwischen Unterkante Deichsel und Boden). Sonst kann es beim Fallenlassen der Deichsel zu Fußverletzungen kommen. Bei abgestelltem Wagen muss die Deichsel hochgestellt werden, damit sie nicht in die Verkehrsfläche hineinragt und zur Stolperfalle wird. Die Deichsel muss eine Vorrichtung haben, die sie in oberer Stellung festhält und gegen unbeabsichtigtes Herabfallen sichert. Am besten sind selbsttätig wirkende Vorrichtungen.

Hubwagen (Abbildung) sind Geräte, bei denen die Plattform (meist gabelförmig) und die Deichsel fest miteinander verbunden sind. Sie werden bei kurzen Entfernungen oder bei der Materialbereitstellung zum Transportieren von Paletten oder Materialbehältern eingesetzt. Bei Hubwagen ist besonders darauf zu achten, dass sie nur verfahren werden, wenn die Last so tief wie möglich (5 bis 10 cm zwischen Unterkante Last und Boden) steht. Je höher der Schwerpunkt, desto geringer ist die Standsicherheit und desto größer die Gefahr des Umkippens.

Wird die Last von Hand (mit Muskelkraft) angehoben, so muss bei Winden die Kurbel, bei hydraulischen Hebern der Handhebel (meist die Deichsel) gegen Zurückschlagen gesichert sein. Die Kurbel wird durch eine Sicherheitssperrklinke, der Handhebel der Hydraulik durch Rückschlagventile gesichert. Ist in das Pumpengehäuse der Hydraulik Luft eingedrungen (fehlt Öl), so kann der Handhebel stark federn. Deshalb sind Sperrklinken regelmäßig auf Verschleiß und Funktionstüchtigkeit sowie der Ölstand der Hydraulik zu prüfen.

Im Transportbereich ist es wichtig, auf die Persönlichen Schutzausrüstungen zu achten, z. B. Sicherheitsschuhe, Schutzhandschuhe, Schutzhelme.

Quellen

www.arbeit-und-gesundheit.de