Arbeitsunfälle

Arbeitsunfälle sind Unfälle von Versicherten infolge einer versicherten Tätigkeit.

Definition von "Unfall"

Den Begriff "Unfall" legt das Gesetz in § 8 Abs. 1 SBG VII ausdrücklich wie folgt fest:

  • ein zeitlich begrenztes,
  • von außen auf den Körper einwirkendes Ereignis,
  • das zu einem Gesundheitsschaden oder dem Tod führt.

Was versteht man unter einem Arbeitsunfall?

Ein Arbeitsunfall ist ein Unfall, der während der Ausübung einer beruflichen Tätigkeit passiert. Er kann sowohl durch ein Ereignis als auch durch eine Folge von Ereignissen verursacht werden und kann sowohl zu körperlichen als auch zu psychischen Schäden führen. Arbeitsunfälle sind meist durch eine Verletzung, eine Erkrankung oder eine Todesursache verursacht, die durch die berufliche Tätigkeit verursacht wurde. Arbeitnehmer haben Anspruch auf Entschädigung, wenn sie einen Arbeitsunfall erleiden.

Welche Unfälle sind Arbeitsunfälle?

Arbeitsunfälle sind Unfälle, die im Zusammenhang mit der Arbeit stehen. Sie können sowohl während der Arbeit als auch auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Weg von der Arbeit passieren. Sie können durch einmalige Ereignisse oder durch längerfristige Belastungen entstehen. Sie können sowohl körperliche als auch psychische Schäden verursachen.

Welche Arten von Arbeitsunfällen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Arbeitsunfällen, die in drei Kategorien unterteilt werden können: Unfälle mit Personenschäden, Unfälle mit Sachschäden und Unfälle ohne Personen- oder Sachschäden. 

  • Unfälle mit Personenschäden sind Unfälle, bei denen eine Person verletzt wird. Dazu gehören Verletzungen durch Stürze, Kontakt mit scharfen Gegenständen, Verbrennungen, Erstickungen, Vergiftungen, Stromschläge, Verletzungen durch Maschinen, Verletzungen durch Werkzeuge und Verletzungen durch Chemikalien.
  • Unfälle mit Sachschäden sind Unfälle, bei denen ein Sachschaden entsteht. Dazu gehören Brand- und Explosionen, Beschädigungen von Maschinen, Werkzeugen und Geräten, Beschädigungen von Gebäuden, Einrichtungen und Anlagen, Beschädigungen von Materialien und Produkten und Beschädigungen von Werkzeugen und Ausrüstungen.
  • Unfälle ohne Personen- oder Sachschäden sind Unfälle, bei denen kein Personen- oder Sachschaden entsteht. Dazu gehören Unfälle, bei denen nur eine Person betroffen ist, Unfälle, bei denen nur ein Gegenstand betroffen ist, Unfälle, bei denen nur ein Prozess betroffen ist, Unfälle, bei denen nur ein System betroffen ist und Unfälle, bei denen nur ein Ort betroffen ist.

Welche Kriterien müssen für einen Arbeitsunfall erfüllt sein?

Für einen Arbeitsunfall müssen folgende Kriterien erfüllt sein: 

  1. Ein Arbeitsunfall ist ein plötzliches, unerwartetes Ereignis, das zu einer Verletzung oder Erkrankung führt.
  2. Der Unfall muss im Zusammenhang mit der Arbeit stehen, die der Arbeitnehmer zu diesem Zeitpunkt ausgeübt hat.
  3. Der Unfall muss zu einer Verletzung oder Erkrankung des Arbeitnehmers führen.
  4. Es muss ein Kausalzusammenhang zwischen dem Unfall und der Verletzung oder Erkrankung bestehen.

Tatbestandsmerkmale von Arbeitsunfällen

Arbeitsunfälle (Abbildung) sind Unfälle von Versicherten infolge einer versicherten Tätigkeit (§ 8 Abs. 1 SGB VII). Danach hat ein Arbeitsunfall folgende Tatbestandsmerkmale:

  • Versicherte Person
  • Verrichtung einer versicherten Tätigkeit
  • Eintritt eines Unfalls
  • Rechtlich wesentlich verursacht durch die versicherte Tätigkeit.

Zu den versicherten Tätigkeiten gehören u. a.:

  • Tätigkeiten im Rahmen des Beschäftigungsverhältnisses
  • Betriebsgemeinschaftsveranstaltungen (z. B. Betriebsausflüge)
  • Betriebssport
  • Veranstaltungen von Berufsorganisationen (Gewerkschaften, Arbeitgebervereinigungen, Fachverbände usw.)
  • Maßnahmen der Aus- und Fortbildung
  • Betriebs-/Personalratstätigkeiten (z. B. Wahl, Wahlvorbereitungen)
  • Dienstreisen
  • Zurücklegen des Hin- und Rückweges zwischen Wohnung und Arbeitsstätte (Unfälle auf diesem Weg sind Wegeunfälle).


Was sind die Ursachen für Arbeitsunfälle?

Arbeitsunfälle können immer auf Ursachen zurückgeführt werden. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen technischen, organisatorischen und personenbezogenen (verhaltensbestimmenden) Ursachen. Das Ursachenfeld (Abbildung) ergibt sich aus der Verknüpfung der Faktoren Mensch, Technik und Organisation.

Die Verhütung von Arbeitsunfällen verlangt in erster Linie präventiven Arbeitsschutz. Dieser ist im Unternehmen zu organisieren und umzusetzen. Ziel muss dabei sein, die Gefahrenquelle(n) zu beseitigen (siehe Maßnahmenhierarchie). Erst wenn dies nicht möglich ist, sind andere Arbeitsschutzmaßnahmen zu ergreifen.

Zu den häufigsten Ursachen zählen mangelnde Aufsicht, schlechte Arbeitsbedingungen, unsichere Arbeitsplätze, mangelnde Schulungen, schlechte Wartung von Maschinen, unzureichende Sicherheitsvorkehrungen, unzureichende Kommunikation, mangelnde Einhaltung von Sicherheitsvorschriften, unzureichende Ausrüstung und mangelndes Verständnis für die Gefahren am Arbeitsplatz. Darüber hinaus können auch menschliche Faktoren wie Unachtsamkeit, Unerfahrenheit, Unwissenheit, Übermüdung und Stress eine Rolle spielen.

  • Mangelnde Aufmerksamkeit kann dazu führen, dass Arbeitnehmer nicht auf Gefahren achten, die zu Unfällen führen können. 
  • Unsichere Arbeitsbedingungen können dazu führen, dass Arbeitnehmer sich nicht sicher fühlen und sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren können. 
  • Unzureichende Schulungen können dazu führen, dass Arbeitnehmer nicht über die richtigen Sicherheitsmaßnahmen informiert sind. 
  • Mangelnde Kommunikation kann dazu führen, dass Arbeitnehmer nicht über Gefahren informiert sind. 
  • Schlechte Arbeitsorganisation kann dazu führen, dass Arbeitnehmer nicht wissen, was sie tun sollen, und sich nicht sicher fühlen. 
  • Unzureichende Ausrüstung kann dazu führen, dass Arbeitnehmer nicht über die richtigen Werkzeuge verfügen, um ihre Arbeit sicher zu erledigen. 
  • Mangelnde Wartung kann dazu führen, dass Maschinen nicht ordnungsgemäß funktionieren und zu Unfällen führen. 
  • Mangelnde Einhaltung von Sicherheitsvorschriften führt dazu, dass Arbeitnehmer nicht über die richtigen Sicherheitsmaßnahmen informiert sind.

Was ist der Unterschied zwischen einem “leichten” und einem “schweren” Arbeitsunfall?

Der Unterschied zwischen einem “leichten” und einem “schweren” Arbeitsunfall besteht darin, wie schwerwiegend die Folgen des Unfalls sind. Ein leichter Arbeitsunfall ist ein Unfall, bei dem der Betroffene nur leichte Verletzungen erleidet, die nicht zu dauerhaften Behinderungen führen. Ein schwerer Arbeitsunfall hingegen ist ein Unfall, bei dem der Betroffene schwere Verletzungen erleidet, die zu einer dauerhaften Behinderung führen können. In beiden Fällen können die Folgen des Unfalls für den Betroffenen gravierend sein, aber ein schwerer Arbeitsunfall hat tendenziell schwerere Folgen als ein leichter Arbeitsunfall.

Was versteht man unter einem "schweren" Arbeitsunfall?

Ein schwerer Arbeitsunfall ist ein Unfall, der bei der Ausübung einer beruflichen Tätigkeit eintritt und zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod des Betroffenen führt. Er kann durch ein Ereignis, eine Aktion oder eine Kombination aus beidem verursacht werden. Ein schwerer Arbeitsunfall kann durch eine Kombination von Faktoren wie mangelnde Sicherheitsmaßnahmen, schlechte Arbeitsbedingungen, mangelnde Aufsicht, mangelnde Schulung oder mangelnde Ausrüstung verursacht werden. Ein schwerer Arbeitsunfall kann auch durch ein plötzliches Ereignis wie eine Explosion, ein Brand oder ein Einsturz verursacht werden. In jedem Fall kann ein schwerer Arbeitsunfall schwerwiegende Folgen für den Betroffenen haben, wie z.B. eine Behinderung, eine Erwerbsunfähigkeit oder sogar den Tod.

Was versteht man unter einem "leichten" Arbeitsunfall?

Unter einem leichten Arbeitsunfall versteht man eine Verletzung, die ein Arbeitnehmer während der Arbeit erleidet. Der Unfall muss nicht unbedingt schwerwiegend sein, aber er muss die Arbeit des Arbeitnehmers eindeutig beeinträchtigen. Ein leichter Arbeitsunfall kann beispielsweise eine Zerrung, eine Prellung oder ein Schnitt sein, der bei der Arbeit entsteht. Diese Verletzungen können zu einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit des Arbeitnehmers führen, sodass er seine Arbeit nicht weiter ausüben kann. Deshalb ist es wichtig, dass solche Vorfälle unverzüglich gemeldet werden, damit der Arbeitnehmer die notwendige medizinische Versorgung erhält und so schnell wie möglich wieder arbeiten kann.

Wie kann man Arbeitsunfälle vermeiden?

Um Arbeitsunfälle zu vermeiden, ist es wichtig, dass Arbeitgeber alles in ihrer Macht stehende tun, um eine sichere Arbeitsumgebung für ihre Mitarbeiter zu schaffen. Dazu gehört, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, die den Arbeitnehmern helfen, Unfälle zu vermeiden. Dazu zählen zum Beispiel das Bereitstellen von persönlicher Schutzausrüstung, die regelmäßige Wartung aller Arbeitsgeräte, die Schulung der Mitarbeiter über sichere Arbeitsmethoden, das Verbot gefährlicher Arbeitspraktiken und die Überwachung der Einhaltung dieser Richtlinien. Es ist auch wichtig, ein Team von Experten zu haben, das die Arbeitsumgebung regelmäßig überprüft, um potenzielle Gefahren zu erkennen und zu beseitigen. Außerdem sollten Arbeitgeber ein umfassendes Programm zur Unfallprävention implementieren, das den Mitarbeitern ein regelmäßiges Feedback über die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien gibt.

Wie sollte man sich bei einem Arbeitsunfall verhalten?

Bei einem Arbeitsunfall sollte man als Erstes das Unfallgeschehen beenden, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Anschließend sollte man sich in Sicherheit bringen. Wenn möglich, sollte man den Unfallort absichern, um Unbeteiligte zu schützen. Danach ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen, um sich ärztlich untersuchen und behandeln zu lassen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Unfallstelle zu dokumentieren und sich die Kontaktdaten von Zeugen zu notieren. Anschließend sollte man sofort den Arbeitgeber über den Unfall informieren und eine schriftliche Unfallanzeige bei der zuständigen Berufsgenossenschaft einreichen.

Wie hoch sind die ungefähren Kosten für Arbeitsunfälle in Deutschland pro Jahr?

In Deutschland summieren sich die Kosten für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten pro Jahr auf etwa 15 Milliarden Euro. Diese Kosten verteilen sich auf den Arbeitgeber, die gesetzliche Unfallversicherung und den Staat. Laut einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) betrugen die Kosten für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten im Jahr 2017 insgesamt 14,3 Milliarden Euro. Davon entfielen 7,9 Milliarden Euro auf den Arbeitgeber, 4,1 Milliarden Euro auf die gesetzliche Unfallversicherung und 2,3 Milliarden Euro auf den Staat.

Müssen Arbeitsunfälle dokumentiert werden?

Ja, Arbeitsunfälle müssen dokumentiert werden. Laut dem Arbeitsschutzgesetz § 8 (2) müssen sämtliche Unfälle, die sich auf dem Arbeitsplatz ereignen, schriftlich und vollständig dokumentiert werden. Diese Dokumentation ist für Arbeitgeber zwingend und enthält Informationen über den Unfallhergang, die Verletzungen, die Zeugen und die vorgenommenen Maßnahmen im Umgang mit dem Unfall. Ein Arbeitgeber muss diese Aufzeichnungen für mindestens fünf Jahre aufbewahren.


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