Glossar: F

Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit

Das kostenlose Glossar zum Thema Arbeitsschutz. Finden Sie über 400 Begriffsklärungen und mehr als 1.200 Schlagwörter zu den Themen Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizin, Betriebsanweisung, Betriebsarzt, Brandschutz, Gefährdungsbeurteilung, Gesundheitsförderung und vieles mehr.

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Fachausschüsse, Fachgruppen

Die Unfallversicherungsträger fördern die Gemeinschaftsaufgaben auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes durch zeitweilig eingerichtete Fachausschüsse und Fachgruppen.

Fachkräfte für Arbeitssicherheit

Fachkräfte für Arbeitssicherheit sind Personen, die den Unternehmer beim Arbeitsschutz und der Unfallverhütung unterstützen.

Fachvereinigung Arbeitssicherheit

Die Fachvereinigung Arbeitssicherheit ist der Dachverband von drei wissenschaftlichen Fach- und Berufsverbänden: VDGAB, VDRI und VDSI.

Fahrerlaubnisverordnung

Die Fahrerlaubnis-Verordnung regelt die Erlaubnispflicht und Ausweispflicht für Personen, die am Straßenverkehr teilnehmen.

Fahrgemeinschaft

Beschäftigte, die mit anderen berufstätigen oder versicherten Personen gemeinsam ein Fahrzeug zur Fahrt von der Wohnung zum Arbeitsplatz oder zurück benutzen, bilden eine Fahrgemeinschaft. Alle Teilnehmer einer Fahrgemeinschaft sind während der gesamten Fahrt in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert. Dies gilt auch, wenn Umwege im Rahmen der Fahrgemeinschaft zurückgelegt werden müssen. Die Länge des Umweges ist unerheblich, er muss nur für einen der Mitfahrer zum Arbeitsweg zählen. Es genügt für den Versicherungsschutz auch, wenn nur Teile des Arbeitsweges gemeinsam zurückgelegt werden.

Fahrgerüste

Unter Fahrgerüsten versteht man im Sinne der zurückgezogenen "Berufsgenossenschaftlichen Regeln für Sicherheit und Gesundheit im Gerüstbau - Fahrgerüste" fahrbare Gerüste und fahrbare Arbeitsbühnen. Beides sind Konstruktionen, die durch Rollen auf ebener Standfläche horizontal verfahrbar sind. Sie werden für Arbeiten an hoch gelegenen Stellen eingesetzt.

Fahrlässigkeit

Fahrlässig handelt, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht lässt.

Fahrradverkehr

Immer mehr Beschäftigte fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. Gründe für diese Entwicklung sind z. B. ein gesteigertes Umweltbewusstsein, wirtschaftliche Vorteile und Gesundheitsaspekte.

Für den Arbeitgeber bieten sich Vorteile durch den Fahrradverkehr: Radfahren fördert die Gesundheit der Arbeitnehmer. Darüber hinaus benötigt das Fahrrad wenig Parkfläche. Auch für manche (inner-)betrieblichen Wege ist das Fahrrad sinnvoll.

Fahrtreppen, Fahrsteige

Fahrtreppen (Rolltreppen) sind kraftbetriebene umlaufende Stufenbänder, Fahrsteige stufenlose Bänder zur Beförderung von Personen. Sie verbinden zwei auf gleicher oder unterschiedlicher Höhe liegende Verkehrsebenen.

Fahrzeug-Instandhaltung

Die Fahrzeug-Instandhaltung umfasst die Instandsetzung, Änderung, Ergänzung und Demontage von Fahrzeugen, Fahrzeugteilen sowie die dazu benutzten Anlagen und Einrichtungen.

Fahrzeuge

Fahrzeuge im Sinne der Unfallverhütungsvorschrift (UVV) "Fahrzeuge" sind maschinell angetriebene, nicht an Schienen gebundene Landfahrzeuge und ihre Anhänger. Hierzu gehören u. a. Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Speziallastkraftwagen (z. B. Feuerwehrfahrzeuge, Kommunalfahrzeuge) sowie Kraftomnibusse, Zugmaschinen, einspurige Kraftfahrzeuge (z. B. Krafträder) und deren Anhänger, nicht aber z. B. Erdbaumaschinen und Flurförderzeuge.

Farbenblindheit

Farbenblindheit ist eine Störung der Farbwahrnehmung, bei der nur Hell-Dunkel-Kontraste, und keine keine Farben wahrgenommen werden können.

Farbgestaltung

Sinn einer bewussten Farbgestaltung in den Betrieben ist es, das Wohlbefinden an den Arbeitsplätzen zu steigern, Unfallgefahren zu vermindern und die Arbeitsatmosphäre zu verbessern. Farben dienen außerdem als Ordnungs- und Orientierungsfaktor, als Warnelement und zur Sicherheitskennzeichnung.

Fässer

Fässer sind bauchige oder zylindrische Gefäße zum Transportieren und Lagern von Stoffen. Grundsätzlich sind alle Gebinde, auch leere, so zu kennzeichnen, dass der Inhalt eindeutig identifiziert werden kann.

Fehlerstromschutzeinrichtungen

Fehlerstromschutzeinrichtungen (FI-Schutzschalter bzw. PRCD) sind kompakte und hochwirksame Schaltgeräte in elektrischen Anlagen, die Personen oder Tiere bei indirektem Berühren spannungsführender Teile schützen. Solche Gefahren können bei fehlerhafter Isolierung einer Anlage oder eines Betriebsmittels auftreten. Gehäuse oder andere leitfähige Teilen können dann unter Spannung stehen.

Fertigteilbau

Unter Fertigteilbau versteht man die Errichtung von Bauten aus Betonfertigteilen oder Fertigteilen aus anderen Baustoffen, z. B. aus Holz oder Kunststoff.

Die Errichtung von Bauwerken, deren tragende Konstruktionen aus vorgefertigten großformatigen Wand- und Deckenelementen bestehen, die an der Baustelle zusammengefügt werden, wird als Großtafelbauweise bezeichnet. Bei der Skelettbauweise besteht die tragende Konstruktion aus nicht flächenausfüllenden Bauteilen. Sie können durch Verbände, Wandscheiben oder Deckenplatten stabilisiert werden.

Feuerverzinken

Feuerverzinken ist ein Schmelztauchverfahren, bei dem Werkstücke in geschmolzenes Zink getaucht werden, um sie zu überziehen.

Feuerwehren

Die Feuerwehren sind Einrichtungen zur Brandbekämpfung und zur Hilfeleistung bei anderen öffentlichen Notständen. Die Feuerwehren sind von den Gemeinden einzurichten. Die Rechtsgrundlagen dafür enthalten die jeweiligen Landesgesetze über den Brandschutz und die Hilfeleistung der Feuerwehr. Der Bund hat kein Mitwirkungsrecht auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens, außer im Rahmen des Katastrophenschutzes (Zivilschutz).

Flammpunkt

Der Flammpunkt ist die niedrigste Flüssigkeitstemperatur bei Normaldruck, bei der sich unter festgelegten Bedingungen Dämpfe in solcher Menge aus der Flüssigkeit entwickeln, dass über dem Flüssigkeitsspiegel ein durch Fremdzündung entzündbares Dampf/Luft-Gemisch entsteht. Der Flammpunkt steht dabei in engem Zusammenhang mit dem Siedepunkt.

Flexible Fertigungssysteme

Als flexibles Fertigungssystem (FFS) bezeichnet man die Verkettung von mindestens zwei Bearbeitungszentren (BAZ) durch ein automatisiertes Materialflusssystem und ein zentrales Steuersystem mit Einrichtungen für Werkzeugwechsel und -bereitstellung sowie weiteren automatisierten Systemen (z. B. zum Entgraten, Reinigen, Beschichten und Messen). Diese flexible Verknüpfung ermöglicht es, dass auch kleine Losgrößen oder Einzelstücke in beliebiger Reihenfolge, ggf. auch gleichzeitig, bearbeitet werden können.

Flucht- und Rettungspläne

Nach der Arbeitsstättenverordnung hat der Arbeitgeber einen Flucht- und Rettungsplan aufzustellen, wenn Lage, Ausdehnung und Art der Benutzung der Arbeitsstätte dies erfordern.

Fluorchlorkohlenwasserstoffe

Unter die Sammelbezeichnung Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) fallen niedere Kohlenwasserstoffe, in denen Wasserstoffatome durch Chlor- und Fluor-Atome ersetzt sind.

Flurförderzeuge

Als Flurförderzeuge werden Gabelstapler, Elektrokarren, Portalhubwagen, Heberoller, Schlepper, Handhubwagen und Handstapler bezeichnet. Sie werden für den innerbetrieblichen Transport eingesetzt und sind oft mit Einrichtungen zum Heben von Lasten ausgerüstet.

Flüssiggas

Unter "Flüssiggas" versteht man die verflüssigten brennbaren Gase Propan, Propen (Propylen), Butan, Buten (Butylen) und deren Gemische. International ist die englische Bezeichnung LPG ("Liquefied Petroleum Gas") üblich.

Flüssiggasanlagen

Eine Flüssiggasanlage umfasst nach BGV D 34 „Verwendung von Flüssiggas“ die zur Entleerung aufgestellten und angeschlossenen Flüssiggasbehälter (ortsfeste Behälter oder Transportbehälter) bis zur Hauptabsperreinrichtung (Versorgungsanlage) und das weiterführende Leitungsnetz mit Ausrüstungsteilen und den Gasverbrauchseinrichtungen (Verbrauchsanlage).

Förderschnecken

Förderschnecken oder Schneckenförderer sind Fördermittel und gehören zur Gruppe der Stetigförderer.

Förderung gesundheitsbewussten Freizeitverhaltens

Sicherheitsarbeit im Betrieb kann eine Fülle außerberuflicher Themen und Lebensbereiche aufgreifen. Zu diesen zählen der Freizeitsektor sowie die alltägliche Lebensführung.

Formaldehyd

Chemische Formel: CH~2O. Synonyme: Ameisenaldehyd, Ameisensäurealdehyd, Methanal, Methylaldehyd, Oxomethan. Formaldehyd ist bei Raumtemperatur ein farbloses, stechend riechendes Gas. In der Regel ist es als wässrige 30-50 %ige Lösung im Handel. Formaldehyd wird zur Herstellung von Kunststoffen, zum Desinfizieren, Sterilisieren und als Konservierungsmittel, z. B. in Dispersionsfarben, eingesetzt. Darüber hinaus ist es in Holzleimen und Reinigungsmitteln enthalten.

Forsten

Rund drei Zehntel der Gesamtfläche Deutschlands sind Wald. Etwa 34 % des Waldes befinden sich in Besitz von Bund und Ländern, knapp 20 % sind Körperschaftswald (Gemeinden, Gemeindeverbände, Kirchen und kirchliche Anstalten), und 46 % sind Privatwald.

Der Wald stellt auf Grund der räumlichen Ausdehnung keinen festumrissenen Arbeitsplatz dar. Witterungseinflüsse wie Regen, Hitze, Kälte, Schnee und Wind sind Begleiterscheinungen bei der Arbeit, die auch Einfluss auf die Gefährdung haben. Schwierige Gelände (Hanglagen) sind keine Seltenheit. Nässe und Kälte beeinflussen die Bodenbeschaffenheit und damit auch die Arbeitsbedingungen. Äste, Wurzeln und Höhlen von Tieren bilden natürliche Stolperstellen am Arbeitsplatz.

Fräsmaschinen

Fräsmaschinen sind Werkzeugmaschinen mit rotierenden Werkzeugen (Fräsern) zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken.

Fremdfirmeneinsatz

Wenn ein Unternehmen an ein anderes Unternehmen Arbeiten vergibt, dann wird die beauftragte Firma als Fremdfirma tätig.

Fruchtschädigende Stoffe

Fruchtschädigend sind Stoffe, die bei Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut nicht vererbbare Schäden der Nachkommenschaft hervorrufen.

Füllanlagen

Füllanlagen werden in der Betriebssicherheitsverordnung definiert als:

1. Anlagen, die dazu bestimmt sind, dass in ihnen Druckbehälter zum Lagern von Gasen mit Druckgasen aus ortsbeweglichen Druckgeräten befüllt werden.

2. Anlagen, die dazu bestimmt sind, dass in ihnen ortsbewegliche Druckgeräte mit Druckgasen befüllt werden.

3. Anlagen, die dazu bestimmt sind, dass in ihnen Land-, Wasser- oder Luftfahrzeuge mit Druckgasen befüllt werden.

Fußböden

Fußböden in Räumen dürfen keine Stolperstellen haben. Sie müssen eben und rutschhemmend ausgeführt und leicht zu reinigen sein.

Fußschutz

Unter Fußschutz versteht man Schuhwerk mit besonderen schützenden Bestandteilen (Abbildung). Welche Ausführung der Benutzer benötigt, richtet sich nach dessen Einsatzbereich und den möglichen Gefährdungen der Füße.